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Ursachenforschung

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Manchmal bin ich es wirklich müde darüber nachzudenken, was eigentlich in letzter Zeit schiefgelaufen ist und noch immer schiefläuft, also warum das mit der Diät einfach nicht weiter vorangeht und allgemein, die „Jobzufriedenheit“ ist im Moment auf der Strecke geblieben.

Derweil brüte ich immer wieder neue Theorien aus, warum ich so an Kalorien und Gewicht zu knabbern habe. Und grüble darüber nach, was mich aktuell wohl davon abhält wieder in eine Kalorienreduzierte Diät einzusteigen. Doch alle gedanklichen Wege, die ich bisher dazu eingeschlagen habe, enden in einer Sackgasse.

Als ich gestern über ein ähnlich gelagertes Thema nachgedacht habe, ist mir ein neuer Gedanke gekommen: Könnte es nicht damit zusammenhängen, dass ich die Aussagen anderer, zb. darüber, dass ich doch nun genug abgenommen hätte, als Grund vorschiebe, um es sein zu lassen? Ich den Aussagen anderer viel mehr Wert beimesse als meinen eigenen?

Ich war schon immer gut darin, mir unreflektiert und nicht durchdachte Aussagen anderer zu eigen zu machen und nicht auf mich selber zu hören und mir selber zu vertrauen.

Also sage ich mir, he, dir geht es doch gut, du fühlst dich gesund, bist immer noch ausreichend beweglich, deine Blutwerte sind in Ordnung und schaffst deinen Alltag, also warum sollst du die Mühe zu machen abnehmen? Und he, hast du nicht mal gelesen, dass Schokolade doch auch schlank macht?

Tatsächlich bin ich im Moment ein wenig Diät-müde und vielleicht deswegen auch besondere geneigt derartiges anzunehmen. Und dabei dieses ganze „nun brauchst du aber nichts mehr abzunehmen“ zu hören, macht die Sache eben auch nicht leichter.

Seit ich von dieser „Krabben zurück in den Korb“-Phänomen in „Fettlogik überwinden“ gelesen habe, versuche ich auf solche Situationen zu achten. Nicht nur im Hinblick auf das Verhalten anderer, sondern auch auf mein eigenes.

Und es ist wirklich erschreckend wie oft wir alle – unbewusst – andere so auf unser Niveau oder eher sogar noch darunter zu ziehen versuchen. Noch schlimmer finde ich, dass ich, obwohl ich schon einiges darüber gelesen habe und mir das eigentlich bewusst sein sollte, ich mich ebenfalls mit runterziehen lasse.

Soweit so gut. Diese Überlegung als Ursache für meine Antriebslosigkeit mit der Diät weiterzumachen könnte also absolut Sinn ergeben und fühlt sich dazu auch „richtig an“. Nur was mache ich jetzt damit? Wie schüttele ich das „du brauchst doch nicht mehr abzunehmen“ ab?

Vielleicht wäre es auch angebracht, diese ganze Sache mal von anderer Seite anzugehen. Ich habe in der Vergangenheit die Erfahrung gemacht, dass schon kleine Veränderungen, eine Variante des eigenen Trotts einschlagen, sich mit etwas neuem/anderem Beschäftigen, mich bisher immer wieder ein gutes Stück vorangebracht hat. Und das galt bisher bei mir auch in puncto Essen. Erfolg ist nun mal eben eine Treppe.

Nehmen wir meinen Frühstücks-Haferflocken-Schichtkäsekuchen. Den habe ich nun mit echter Begeisterung über Wochen genossen. Gestern habe ich mir erneut einen gebacken und heute konnte mich nichts, aber auch gar nichts dazu verführen ihn zu genießen. Stattdessen gab es einen Käseteller zum Mittag. Vielleicht ist es auch einfach an der Zeit mal wieder was an der Ernährung zu drehen.

Ein interessanter Schritt wäre evtl. mich nochmals an lchf zu versuchen; hier habe ich doch einiges in Jimmy Moores „Ketogene Ernährung“ dazu gelernt; auch im Hinblick darauf, dass wir im nächsten Jahr einen Langzeitversuch in Ketose starten wollen. Und wenn ich schon dabei wäre, vielleicht wäre es auch keine schlechte Idee, das mit dem Kalorien tracken mal für ein paar Wochen zu lassen und auch die Waage nur noch wöchentlich zu besuchen?

Nicht falsch verstehen, ich halte Kalorienzählen und die Waage heute für hervorragende Hilfsmittel. Und ich komme mit beidem sehr viel besser zurecht als in der Vergangenheit und wollte sie nicht missen, aber es hemmt mich doch gewisserweise ein wenig mich an der wohltuenden Kalorienbilanz/Hunger/Sättigung von lchf oder der Ketose zu üben.

Einen anderen Gedankengang hat mir mein Mann eingegeben, der meinte es wäre an der Zeit mal „in alles ein wenig Entspannung hereinbringen“. Mh, warum eigentlich nicht? Nun, weil ich dann meinen Wunsch, die 80 kg bis Jahresende zu erreichen erst einmal in die Tüte stecken müsste – womöglich für immer aufgeben. Und das fällt mir so schwer.

Dabei wäre es nur vernünftig, denn habe ich in den letzten Wochen etwas erreicht? Nein. Nichts Komma null nix.

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