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Eiermilch und Butterkaffee

Nicht nur die Mode, sondern auch Vorlieben kommen und gehen: war ich in jungen Jahren ein passionierter Kaffeetrinker (schwarz, ohne Zucker und Milch), habe ich mittlerweile, nach vielen Jahren des ostfriesischen schwarzen Tees (herb malzig, süß und sahnig), neben diesem, auch wieder dem Kaffee (ohne Zucker, dafür mit viel Milch, Kaffeesahne oder Sahne) zugewandt.

Da ich sowohl meinen Tee, als auch meinen Kaffee „weiß“ trinke, kommt da schon was an Milch (+ Milch-Produkte aus meiner Ernährung) den Tag über zusammen. Und das passt eigentlich so gar nicht in meine tägliche low carbe Kohlenhydrat-Statistik; zumindest in der Zeit, in der ich ein strenges Auge darauf habe.

So war es mir wichtig, allein aus diesem Gesichtspunkt heraus, nach einem Ersatz zu suchen. Aber mehr noch, ich habe zwar keine ausgewiesene Laktoseintoleranz, scheine jedoch empfindlich auf Casein zu reagieren; was mir, vor allem bei einer Portion Quark als Hauptmahlzeit auffällt.

Tatsächlich wird hier auch immer wieder ein Zusammenhang mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen aufgeführt; zumindest was das A1-Casein, das hauptsächlich in Kuhmilch vorhanden ist betrifft. Ziegen- oder Schafsmilch hingegen scheint vor allem A2-Casein zu enthalten, was wohl für Betroffene als weniger problematisch angesehen wird.

Ja, und dann gibt es da auch noch das IGF-1 (Insulin-ähnlicher Wachstumsfaktor 1) und Wachstumshormone im allgemeinen, die der Milch eigen sind und die immer wieder im Zusammenhang mit Adipositas genannt werden. Und die Sache mit dem hohen Insulinspiegel, nach dem Genuss.

Was davon tatsächlich einen Einfluss auf mich und meine Gesundheit hat, kann ich nicht sagen, dazu bin ich nicht tief genug im Thema drin. Denn wie so oft bei derartig umstrittenen Themen gibt es für jede Meinung entsprechende (wissenschaftlich untersuchte) Argumente.

Was für mich noch bedeutender ist, ist die Frage nach der Qualität der Supermarkt-Milch, nach hormonwirksamen Substanzen in der Milch-Produktion, in der Umwelt (die die Tiere ebenfalls aufnehmen), in der Verpackung und in der höchst fragwürdigen konventionellen Milch-Produktion.

Bevorzugt würde ich mich gerne auf Rohmilch vom Bauern meines Vertrauens beschränken und das mache ich auch, wann immer ich die Gelegenheit dazu habe. Das Problem dabei ist die Entfernung, denn leider ist der bei mir nicht um die Ecke und das Eindecken nach Bedarf schwierig.

Und wie wäre es dann mit Pflanzendrinks? Ja, mir schmeckt auch Hafermilch im Kaffee und Tee. Aber auch diese wird industriell hoch verarbeitet, damit sie ihren Weg ins Supermarkt-Regal finden kann und nicht wie „Haferflocken mit Wasser“ schmeckt (so meine Erfahrung mit selbst hergestellter Hafermilch). Doch da Hafermilch in etwa genauso viele Kohlenhydrate hat wie Milch ergibt auch das für mich nicht wirklich Sinn.

Eine mögliche pflanzliche Alternative wäre auch Haselnuss-Milch. Auch sie, finde ich, schmeckt recht gut im Kaffee. Und selber herstellen geht auch ganz gut. Aber mal ehrlich, der Aufwand ist mir dann doch zu groß.

Butter Kaffee

Aber zurück zum Thema, denn hier und heute soll es ja um „Butterkaffee“ gehen.

Es war einmal …. in Tibet. Dort wurde und wird traditionell „Yak Butter Tee“ genossen. Dazu wird Pu Erh Tee, Salz und Rahm in einem Topf, zum Teil stundenlang, zu einer Essenz verkocht und dann zusammen mit Yak-Butter in einer Art Mixer, einem Butterfass nicht unähnlich, verrührt.

Da Yak-Butter in unseren Breitengraden nun mal nicht gerade an jeder Ecke angeboten wird hat der US-Gesundheitsguru Dave Asprey sein eigenes Rezept entwickelt, eigene Zutaten produzieren lassen und das Ganze unter dem Namen „Bulletproof Cafe“ angeboten. Daraufhin haben sich diverse Varianten etabliert, die zu einer Basis aus Kaffee etwa ein ganzes Ei oder nur das Eigelb, Kokosöl, Ghee, Weidebutter oder MCT-Öl geben, sowie, nach Gusto, Zimt oder Ahornsirup beigeben.

Gründlich vermixt und gut aufgeschäumt funktionieren diese gehaltvollen Zutaten natürlich auch mit Tee oder in selbstgemachter Fleischbrühe; wobei letzteres Butter, Schmalz oder Rindertalg bevorzugt.

Butterkaffee schmeckt wie ein sehr guter Milchkaffee, nur seidiger, cremiger. Und ersetzt, je nach Menge der Zugaben, eine komplette Mahlzeit. Das Fett im Kaffee sorgt dafür, dass die Aufnahme des Koffeins ins Blut langsamer vonstattengeht, sodass dem Butterkaffee eine langanhaltende aufputschende Wirkung eigen ist.

Doch Vorsicht, am Ende des Tages haben Kalorien eben doch eine Bedeutung und es mag für manchen hilfreicher sein, keine Kalorien zu trinken! Und, hier noch eine Warnung: es wird empfohlen die Fettmenge einzuschleichen, denn so ein Butter-Kaffee kann eine durchschlagende Wirkung auf den Darm haben! Magen und Darm-Probleme, sowie Fettstühle können die Folge sein.

Eiermilch

Beim Stöbern durch meine low carb-Kochbücher, bin ich auf eine weitere Alternative für meinen Kaffee und Tee gestoßen: Eiermilch. Nach einem Rezeptvorschlag aus Jasmin Mengeles „Low Carb für die Seele“ habe ich aus:

2 ganzen Eiern (das Rezept nutzt lediglich die Eigelbe!)
50 g geschmolzene Butter
etwas geriebene Tonkabohne
200 ml kochendes Wasser

ca. 250 ml Eiermilch hergestellt.

Dazu habe ich die Eier, die Butter und die geriebenen Tonkabohne mit dem Thermomix ordentlich verrührt. Das Ganze mit dem kochenden Wasser aufgefüllt und erneut gründlich aufgeschäumt. In eine Flasche gefüllt, abgekühlt und im Kühlschrank gelagert reicht mir die Menge nicht besonders lange, sodass ich mir keine Sorgen um die Haltbarkeit machen muss. Grundsätzlich wird eine Haltbarkeit im Kühlschrank von 3-5 Tagen angegeben.

Das Ergebnis, im Kaffee oder Tee, ist ungewöhnlich, wenn man Kaffeesahne gewöhnt ist, aber durchaus köstlich. Zwar setzen sich im Kühlschrank die einzelnen Schichten ab, doch kurz geschüttelt ergibt es wieder eine milchige Flüssigkeit.

Im heißen Kaffee oder Tee neigt die Eiermilch, meiner Erfahrung nach, dazu ein wenig auszuflocken. Aber auch hier, kurz umrühren, bevor man trinkt und schon ist auch das kein Thema mehr.

Optional kann der Eiermilch auch Süßungsmittel hinzugefügt werden, ich brauche das es jedoch nicht.

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