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LieblingsGemüse (Rezeptesammlung)

Ich habe schon immer „mein“ Gemüse gegessen. Doch zu viele Jahre meines Jugend- und Erwachsenen-Lebens hat „Hasenfutter“, auch liebevoll „Kompost“ genannt, sein Dasein lediglich als Beilage gefristet.

Das Gemüse auch Hauptrolle spielen darf, ja sogar soll, ist mir nie in den Sinn gekommen. Aber warum auch? Schließlich sind Pasta, Pommes & Co doch so viel verlockender, oder?

Seit dem habe ich viele Rezepte neu für mich entdeckt. Rezepte, in denen Gemüse die Hauptrolle spielt. Und in vielen davon sogar die Sorte Grünzeug, die ich als Kind, Jugendlicher und Erwachsener nur unter Protest (Nase zu halten und mit angeekelt verzogenem Mund unzerkaut herunterschlucken – Rosenkohl, der Alptraum meiner Kindheit!) zu mir genommen habe.

Es mag eine Frage des Alters, der Erfahrung und des persönlichen Geschmacksempfindens sein. Und natürlich auch eine der Zubereitung. Doch heute genieße ich Rosenkohl, Grünkohl und Fenchel – freiwillig und mit großem Vergnügen! Und trotzdem, ein wenig verrückt ist diese Entwicklung schon.

Fenchel

Es hat lange gedauert bis ich mich das erst Mal (wieder) an Fenchel herangewagt habe. Eigentlich war es meine Mutter, die mir den Fenchel schmackhaft gemacht hat, auch wenn ich es nie geschafft habe, den Fenchel derart lecker zuzubereiten, wie sie. Aber okay, man wächst ja mit seinen Aufgaben. Heute kommt Fenchel, wenn auch nicht regelmäßig, so doch immer Mal wieder – dann aber mit großem Vergnügen – auf den Tisch.

Fenchelgemüse (überbacken oder mariniert)

Zutaten

Zutaten für 2 Personen

  • 2 Knollen Fenchel
  • 4-6 Cocktail Tomaten
  • 1 Eßl. Olivenöl
  • Gewürze nach Gusto (mein Tipp: “Gute Laune” Gewürz von Sonnentor)
  • Ggf. Salz und Pfeffer
  • 2-4 Eßl. Guter Balsamico Essig
  • Optional, wenn das Gemüse heiß serviert und überbacken werden soll, in dem Fall kann der Balsamico auch weggelassen werden:
  • 1 Kugel Mozzarella
  • 4 Eßl. Parmesan, grob gehobelt
  • 2 Eßl. Sahne

Zubereitung

Den Fenchel putzen und in die gewünschten Stücke schneiden, dabei jedoch das Fenchelgrün beiseitelegen. Gewaschen und kleingeschnitten wird es nach dem Kochen oder Backen über das Gemüse gestreut.

Die Cocktail-Tomaten waschen und halbieren.

Olivenöl in einer Pfanne erhitzen und Fenchel sanft darin schmoren lassen, dann die Cocktailtomaten und die Gewürze hinzufügen. Kurz erhitzen und mit Balsamico ablöschen, mit dem Fenchelgrün bestreuen und heiß oder nach mindestens zweistündiger Marinierzeit kalt servieren.

Optional: Das Pfannengemüse (nach Gusto ohne den Balsamico) in eine Auflaufform geben, mit der Sahne vermischen und mit, dem in Scheiben oder in Würfel geschnittenen, Mozzarella belegen und mit Parmesan bestreuen. Im vorgeheizten Backofen mit 200 Grad überbacken, bis der Käse zerlaufen und leicht gebräunt ist.

Rosenkohl

Rosenkohl war der Alptraum meiner Kindheit. In Brühe gegart, war das damals widerlich-bittere Gemüse ausschließlich mit zugehaltener Nase, in einem un-gekauten Happen zu schlucken und jedes einzelne Mal mit einem Familiendrama, seitens der Köchin, meiner Mutter, garniert wurde.

Erst sehr viel später bin ich auf den Geschmack von Rosenkohl gekommen, als ich gelernt habe, dass die Zubereitung alles ist. Einfach nur in Brühe gegart, ist Rosenkohl wahrlich keine kulinarische Bereicherung (finde ich). Doch schon wenn man ihn in einem Dampfgarer gart oder in der Pfanne gar brät wird er unvergleichlich lecker. Kräftig mit Speck „gewürzt“ und mit Käse überbacken, wird er jedoch zum Gedicht.

Und weil ich finde, dass es sich durchaus lohnt alte Abneigungen zu überdenken und dieses Gemüse für sich, trotz Kindheitstrauma, neu zu entdecken, möchte ich euch folgende Vorschläge nicht vorenthalten:

Rosenkohl (überbacken)

Photo folgt…

Zutaten

Zutaten für 2 Personen

  • 500 g Rosenkohl
  • ½ l Brühe (wenn man den Rosenkohl in Brühe garen will)
  • Bacon, gewürfelt
  • Zwiebel, gewürfelt
  • 100 g Creme fraiche
  • 100 g Reibekäse

Zubereitung

Den Backofen auf 175 °C vorheizen.

Den Rosenkohl putzen, waschen und den Stielansatz kreuzweise einschneiden. Entweder in Brühe nicht zu weich kochen, noch besser – wenn vorhanden – im Dampfgarer garen oder ebenfalls sehr schmackhaft zusammen mit dem Speck und Zwiebeln ca. 15 min bei mäßiger Hitze brutzeln. Ansonsten derweil den Speck und Zwiebeln anbraten und mit Salz, Pfeffer und Muskat würzen; optional zum Schluss alles mit etwas Honig karamellisieren.

Den Rosenkohl, den Speck und die Zwiebeln in eine Auflaufform geben, Creme fraiche darauf verteilen und mit Reibekäse bestreuen. Im auf 175 °C vorgeheizten Backofen ca. 20 min überbacken.

Hilfreiches: Für mich ist dies eine vollständige Mahlzeit und ich brauche nichts weiter dazu. Aber das Gemüse kann natürlich auch als Beilage dienen, vielleicht zu einem Schnitzel oder einem Grill-Steak.

Rosenkohl (mit Speck und Apfel)

Zutaten

Zutaten für 2 Personen

  • 500 g TK-Rosenkohl
  • Bacon, gewürfelt
  • Zwiebel, gewürfelt
  • etwas Butter, Ghee oder Kokosöl
  • 1 Apfel (süß-säuerlich)
  • 100 g Creme fraiche
  • Parmesan

Zubereitung

Den TK-Rosenkohl zusammen mit dem Bacon und den Zwiebeln ca. 15 min bei mäßiger Hitze in einer Pfanne garen. Mit etwas Salz, Pfeffer und Muskat würden. Ggf. mit Ghee oder Kokosöl anreichern, sollte das Fett des Bacon nicht ausreichen und das Gemüse Gefahr laufen anbrennen.

Optional: einen Apfel schälen, würfeln und der Gemüsepfanne zufügen. Je nachdem wie weich man den Apfel haben will, ich mag ihn sehr weich, füge ich ihn gleich zu Anfang der Garzeit der Pfanne hinzu.

Mit geriebenem Parmesan servieren. Wirklich lecker!

Hilfreiches: Auch das ist für mich eine vollständige Mahlzeit und ich brauche nichts weiter dazu.

Grünkohl

Grünkohl war in der Vergangenheit nicht unbedingt mein Lieblingsgemüse.

Das mag daran liegen, dass er in unserer Familie, ganz nach ostfriesischer Art, mit Hafergrütze, (komplett ver-)gekocht wird. Das schmeckt auch. Doch habe ich für mich festgestellt, dass die knackige (20 min. gekochte) Gemüse-Variante mir viel besser schmeckt.

Leider vertage ich heute die köstlichen „Pinkelwürstchen“, bei uns in der Regel eine „Bauernbratwurst“, die so ein Grünkohl-essen erst richtig köstlich machen, nicht mehr so gut.

Kabanossi jedoch funktioniert. Und damit ist die „Grünkohl-Pizza“ für mich gerettet!

Grünkohl-Pizza

Zutaten

Zutaten für 2 Personen

  • Gemüse-Teig für ein Blech:
  • 750 g geschnittenen TK-Grünkohl
  • 5 Eier
  • 150 g Reibekäse
  • 50 g Parmesan
  • Würze nach Gusto: Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer
  • Belag:
  • 1 Zwiebel, gehackt
  • 1 Paprika, fein gewürfelt
  • 250 g Champignons, in Scheiben geschnitten
  • 6-8 Cocktailtomaten, halbiert
  • Würze nach Gusto: Gemüsebrühe, Salz, Pfeffer, Chili, Oregano
  • Topping:
  • 1 Mozzarella, gewürfelt
  • Kabanossi, oder Salami/ Schinken/ Pinkelwürste (Bauernbratwurst)

Zubereitung

Den Backofen auf 200 Grad vorheizen.

In einem großen Topf etwas Butter zerlassen, den TK-Grünkohl dazugeben und für ca. 15-20 min köcheln lassen. Nach Gusto abschmecken und absieben. Dabei muss der Grünkohl nicht komplett „trocken“ werden, er darf aber auch nicht zu viel Flüssigkeit führen, wenn man einen „Teig-festen“ Boden haben möchte.

Den Grünkohl mit dem Käse und den Eiern verrühren und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech flach drücken. Im heißen Backofen ca. 20 min backen.

Der folgende Zubereitungsschritt ist nicht unbedingt notwendig, denn natürlich kann man das Gemüse, nach Pizza-Art einfach, zusammen mit dem anderen Topping, auf den gebackenen Boden geben. Ich mag es jedoch lieber, wenn das Gemüse auf der Pizza etwas „weicher“ ist. Deswegen habe ich die Bauernbratwürste angebraten, aus der Pfanne geholt und beiseite gestellt und in dem Bratfett die Zwiebel, den Paprika und die Champignons angebraten und für ca. 10 min gedünstet. Ganz zum Schluss die Cocktailtomaten dazugegeben und das Gemüse abschmecken.

Nun das gedünstete Gemüse auf den gebackenen heißen Grünkohlboden verteilen und mit etwas Salami, den Wurstscheiben und dem Mozzarella toppen. Das Blech für weitere 10 min in den Ofen geben, bis der Käse geschmolzen ist. Schmeckt warm, ebenso gut wie kalt am nächsten Tag.

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