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[Status quo] 14 Tage nach OP

Medizinisch

Über das Wochenende ist es doch etwas nervig geworden, denn die Klammern haben wie die Hölle gejuckt und geziept. Am Montag kamen sie endlich raus und es war eine wahre Wohltat. Die Wunden sehen sehr gut, nun natürlich gereizt um die Klammer- und Pflaster stellen und nur an einer sind kleine blaue Flecken zu sehen.

Allerdings habe ich mir – und das hatte ich seit Jahren nicht mehr – eine recht heftige Pilzinfektion in Unterbauchhautlappen zu gezogen. Ich vermutet, dass ich besonders stark am Bauch abgenommen habe und die Haut dort noch stärker hängt. Außerdem habe ich natürlich verhältnismäßig viel ruhig gesessen, was natürlich ein feuchtes Klima zwischen den Hautlappen begünstigt.

Wie mir (in Hinblick auf eine zukünftige Abdominoplastik, um die ich wohl oder übel nicht umhin kommen werde, wenn ich erfolgreich abnehme) geraten wurde habe, alles sofort zur Dokumentation beim Arzt angegeben und nichts selber gekauft, sondern mir, auf ein Selbstkosten-Rezept, Fungizid Pumpspray verschreiben lassen.

Am Nachmittag ging es zu einem Kontrolltermin, wegen meines in Januar praktisch nicht existenten Vitamin D3-Wertes, zu Endokrinologin. Die Blutergebnisse werden nachgeliefert. Was Vitamin D3 betrifft, so hat sich für mich nach der OP nun eh geändert, da ich bis an mein Lebensende Dekristol 20.000 iE pro Woche einnehmen muss. Zudem hat sie mir versprochen, dass ich meine regelmäßigen Blutuntersuchungen (die meine Hausärztin aus Kostengründen verweigert) bei ihr machen kann. Wunderbar!

Was mich die Tage irritiert hat was ein regelmäßiges „Magenrumpeln“. Wüsste ich es nicht besser, so würde ich es als „Magenknurren“, also Hungergefühl, einordnen. Da ich jedoch (im Moment) keinen Hunger empfinden kann, der betreffende Bereich im Magen wurde entfernt, muss es etwas anders sein.

Gestern habe ich zufällig gelesen, dass es auch anderen Operierten so geht und die wiederkehrenden Magengeräusche viel mehr dem Heilungsprozess des Magens zuzuschreiben sind. Wieder was gelernt.

Essenstechnisch

Essen geht gut. Wobei ich Naturjoghurt vom Geschmack und der Konsistenz im Moment am liebsten mag. Ca. 60 g esse ich bei einer Mahlzeit, dann bin ich Papp satt. Milchshakes schaffe ich die ganzen 150 ml, wenn ich langsam trinke und mir etwas Zeit lasse, die genieße ich meist zum Mittagsessen. Für Abends bin ich ein richtiger Suppenfeinschmecker geworden. Auch wenn ich nur etwa 10 teel. pürierte Gemüsesuppe löffle, so muss diese jedoch Geschmacklich sehr gut sein. Es ist ein bisschen eine Herausforderung hier Abwechslung hereinzubringen, vor allem weil ein so toller Koch bin ich nun auch wieder nicht. Da ich immer einen 250 ml Suppe mache, bekommt mein Mann auch gleich noch eine Vorspeise serviert.

Zudem habe ich mir Babygläschen mit Früchten geholt. Ist vielleicht nicht optimal (weil halt Babykost ist), aber dafür bequem und einfach wieder verschließbar, da ich nur ein halbes Gläschen Baby-Fürchte-Muss schaffe. Und dann habe ich mich heute an Rührei gewagt: Rührei von einem halben Ei habe ich geschafft. Sicherheitshalber habe ich das Rührei zu Tode gekaut, hatte dafür aber auch keinerlei Probleme und habe alles gut vertragen.

Wasser, Kräutertee und hin und wieder einen Caro-Kaffee trinken, geht wirklich gut. Ich muss zwar höllisch aufpassen, aber ich komme schon auf meine 1 l bis 1,5 l am Tag.

Als viel schwieriger als erwartet hat sich der „Kopf“ herausgestellt. Aber wie soll er auch mit dem Magen Schritthalten, schließlich ist er nicht operiert!

So empfand ich Einkaufen letzte Woche als echt eine Folter. Überall die leckeren Sachen (die ich in der Vergangenheit immer so gerne und so großzügig vertilgt habe) und auch Grilldüfte aus der Nachbarschaft oder die Mahlzeiten, die ich für meine Familie zubereite, stellen, zumindest an den Kopf, eine enorme Herausforderung dar.

Weil würde man mir all die „leckeren Sachen“ servieren, bekäme ich sie wahrscheinlich gar nicht runter. Mehr noch ich glaube, sie würden mich sogar ein Stück weit anwidern und ich am Ende doch wieder auf den Naturjoghurt zurückgreifen und ihn mehr als alles andere genießen können.

Natürlich ist es mir vom Verstand her klar, dass das Fassungsvermögen eines normalen Magens 1,5 l sind, mein Magen aber heute einen Mageninhalt von ca. 150 ml hat. Aber das Gefühl kommt nicht so richtig mit und meint immer noch alles reinschaufeln zu müssen, um Befriedigung zu erlangen.

Status quo

Wiegetag: 30. Juni 2014 = 169,9 kg (Start: 192,6 kg /Jan 2014)

Ich werde immer noch schnell müde und brauch mindestens 1 Stunde Mittagsschläfchen um den Tag zu überstehen. Allerdings hatte ich auch eine anstrengende letzte Woche. Die Arzt-Rennerei und die Abiturfeierlichkeiten meines Sohnes haben mich einiges an Kraft gekostet.

So war ich noch gar nicht fähig auf den Ergometer zu steigen oder regelmäßig spazieren zu gehen, obwohl ich das bereits wieder darf. Aber den Rest der Woche ist es nun ruhiger und ich kann Kraft schöpfen und loslegen.

Ich kann es noch immer nicht so ganz fassen, aber mein Wiegetage-Gewicht, in dieser Woche, waren 169,9 kg. 22 kg habe ich seit ich mit dem Projekt Schlauchmagen angefangen habe bisher abgenommen. Das ist so fantastisch, macht aber auch irgendwie Bange.

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