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Be strong not skinny! #1

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…. oder warum ich eine Fettschürze nicht mit Crunches wegtrainieren kann!

„Um meine Problemstelle Bauch in den Griff zu bekommen, mache ich immer mindestens 50 Beugen auf der Bauchpresse und 50 Crunches auf der Liegebank“, erzählt mir ein Mitglied meines Fitness-Centers stolz. Sie fühlte sich vermutlich angesprochen, weil ich nicht anders konnte, als ihre schwindelerregend schnellen Schaukelbewegungen auf der Bauchpresse mit einer gewissen „starrenden“ Faszination zu verfolgen. Und dann setzt sie noch nach, indem sie lachend auf ihr verschwitztes Shirt deutend „nachdem ich 60 min. auf dem Crosstrainer war!“.
Ob es denn funktioniere, frage ich? Ja sicher, ihr hätte letzte Woche der ganze Bauch weh getan, so die überzeugte Antwort. Und überhaupt, es müsse nun halt eben sein wegen diesem hier (sie klatscht mit der Hand anklagend auf ihr deutliches Bauchfett).

Okaaaaaay …

Abrakadabra - und aus Fett werde Muskeln!

Nun habe auch ich nicht gerade wenig um die Hüften, reichlich Speck und Fettschürzen zu bieten, was die Sache nicht einfach macht, weil ich damit weit weg von einem Vorbild in Sachen „Waschbrettbauch“ bin und eine Expertise habe ich ja auch nicht, aber ich kann nun mal meine Klappe nicht halten.

Im Folgenden war es mir, aufgrund der Sprachbarrieren leider nicht möglich der Dame klar zu machen, dass sie eine Fettmasse nicht in Muskelmasse umwandeln, ihre Bauchmuskeln nichts mit den Speckröllchen am Bauch zu tun haben, bzw. an einer ganz anderen Stelle sitzen, als sie vermutet und Muskeln grundsätzlich keine Chance haben mit Wohlfühl-Schaukeln, ohne Widerstand!, auf der Bauchpresse zu wachsen – egal welches beeindruckende Tempo man dabei imstande ist vorzulegen.

Doch auch meinen muttersprachlichen Mittrainierenden ist es nur schwer zu vermitteln, dass Hüftbeuger und Bauchmuskeln unterschiedliche Muskelpartien sind und beide sich nicht gleichzeitig auf magische Weise durch Schaukeln aufbauen lassen; nicht dass das ein Hüftbeuger in der Regel nötig hätte. Auch das mit dem Fett in Muskeln umwandeln können, hält sich hartnäckig unter den Damen meines Studios.

Ladies, ich bewundere eurer Engagement, aber .....

Ladies, so sehr ich auch euer Engagement, eure Ausdauer und euer Tempo bewundere, Bauchmuskeln sind (in eurem Fall, die ihr keine professionellen Bodybuilder, sondern lediglich Freizeitsportler seid – und das ist nicht abwertend gemeint!) zwar eine wichtige Ergänzung für eine insgesamt gesunde Haltung, doch eurer Bauchfett bekommt ihr in der Küche weg, in dessen Folge (also mit der Reduktion des Körperfettanteils) ihr dann auch irgendwann eure Bauchmuskeln zu sehen bekommt und Muskelaufbau benötigt Widerstand (und Energie aka Kalorien).
Auch ein rudimentäres Wissen darum, welche Muskelgruppen mit welcher Übung zu trainieren sind, wäre ebenfalls nicht schlecht.

100 mal den Hüftbeuger zu schaukeln, mag vielleicht etwas von eurer gespeicherten Energie aka Fett freisetzten, doch mehr passiert da auch nicht. Sicher ihr habt es ins Studio geschafft und euch bewegt, aber die paar zusätzlich verarbeiteten Kalorien, hättet ihr auch bequem auf der Couch absitzen können!

ein kurzgefasster und simpel ausgedrückter Exkurs:

Fettgewebe und Muskelgewebe sind zwei Paar Schuhe. Fettgewebe kann in der Küche, mittels Kalorienrestriktion und/oder mehr Cardio, mittels einer Erhöhung des Kalorienverbrauchs, abgebaut werden. Dabei ist jedoch eine gezielte Fettreduktion kaum möglich. Der Körper entscheidet in der Regel selber, wann er wo Fett abbaut.
Muskeln können mittels Widerstandstraining (Muskelreiz), mithilfe von Energie (Kalorien, nicht nur, aber vor allem in Form eines Bedarfsdeckenden Anteils an Protein) aufgebaut werden.

Im besten Fall, vorausgesetzt Diät und Training sind perfekt aufeinander abgestimmt, kann gleichzeitig Fett abgebaut und Muskeln aufgebaut werden. Doch eines kann nicht in das andere verwandelt werden!

Am Ende dann doch ein Wunder, der Unterarmstütz

Zum Beugen der Bauchmuskulatur die Brust in Richtung Hüfte bewegen und im Gegenzug maximal strecken (Hyperextension im Lumbalbereich), um eine Belastung der Bauchmuskeln über den ganzen Bewegungsradius zu erreichen (Range of Motion). Die Hüfte bei der Bewegung in Position halten, damit nicht anstelle der Bauchmuskeln der Hüftbeuger angesprochen wird.

Da ich immer wieder beobachten kann und selber erfahren habe, dass man auf einer Maschine, Bauchpresse oder Crunch-Bank, ja selbst beim Beinheben im Dip-Ständer, Fehler machen kann, halte ich einen regelmäßig und sauber ausgeführten Unterarmstütz über einen Zeitraum von 30 – 60 sek. für den durchschnittlichen Besucher eines Damen Fitnessstudios für deutlich effektiver. Nicht nur für die Stärkung der Bauchmuskulatur, sondern als die geeignetste Unterstützung für eine gesunde Körperspannung.

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