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Be strong not skinny #2

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… oder warum media und social media nicht auf den Sitz-Ergometer gehören.

Manchmal ist es nicht so ganz einfach den Alltag vor der Tür des Fitness Studios zu lassen. Dann brauche ich meine Musik, meinen Geräusch-unterdrückenden Kopfhörern und mein Handy, um mich vollkommen in meine Trainingsabläufe fallen lassen zu können.

Und manchmal ist es einfach nötig, sich mit den gut sichtbaren Stöpseln in den Ohren, gegen die, immer sehr freundlichen und zu bestimmten Zeiten auch sehr begrüßenswerten Konversationsangebote anderer Mitglieder abzuschotten. Außerdem ist es in meinem Alltag praktisch die einzige Zeit, in der ich tatsächlich die Lust und die Aufmerksamkeit habe, um meine Auswahl an selber gewählter Musik zu hören.

Und weil ich das so genieße, geht ohne mein Handy im Training für mich gar nichts. Ich brauche das Teil – unbedingt. Und ich kann jeden verstehen, dem es ähnlich geht und der ebenfalls mit seinem Handtuch und Handy im Fitness Studio unterwegs ist.

So habe ich meine Musik und bin erreichbar, mehr braucht es während eines Trainings meiner Meinung nach nicht – schließlich bin ich zum Trainieren im Studio und nicht nur um vor mich hin zu oxidieren und derweil social-media zu pflegen!

Kurbel-Lektüre

Deswegen kann ich auch nicht nachvollziehen, wie man auf dem Crosstrainer telefonieren kann (und weil man beim Quatschen so abgelenkt ist, immer langsamer wird), auf dem Laufband sein Homeoffice zu sortieren (und dabei Gefahr laufen sich durch einen Fehltritt, den Hals zu brechen, wenn einem der Blätterwald, mit dem man hantiert, in alle Richtungen umherflattert) oder auf dem Sitz-Ergometer einen Roman zu lesen (und dabei schneller und regelmäßiger die Seiten umzublättern, als seine Füße auf den Pedalen im Rund zu bewegen.)
(Bye the way, Sitz-Ergometer? Echt jetzt? Gehts noch bequemer? Ich glaube nicht.)

Wozu also ein Cardio- oder Trainingsgerät blockieren, nur um Instagram & Co zu studieren? Nur, dass man sich am Nachmittag das Kaffeestückchen gut reden kann, he, ich habe nun 60 min auf dem Sitz-Ergometer gesessen, dafür kann ich nun auch ohne schlechtes Gewissen genießen? Sorry, meine Damen, aber da hättet ihr auch auf dem Sofa sitzen bleiben können. Sitzmöbel-Abwechslung und Tapetenwechsel allein ergibt keinen Trainingseffekt und verbrennt keine Kalorien; wobei das mit dem Cardio grundsätzlich überbewertet wird, denke ich, aber das ist ein anderes Thema.

Auch ich nehme mitunter in den Satzpausen mein Handy zur Hand, wann immer mir es mich für die nächsten Wiederholungen nach einer bestimmten Musikauswahl verlangt. Doch ausgedehnte Satzpausen zu genießen, nach ein paar Wiederholungen, ohne jegliche Anstrengung, weil ohne Widerstand absolviert, macht absolut keinen Sinn. Was bitte hat man getan, um Erholung zu benötigen? Da wendet ja manch einer mehr Kraft auf, um aus dem Bett aufzustehen, als auf der Beinpresse! Und ärgerlich für die, die tatsächlich gerne Trainieren würden und darauf warten endlich ans Gerät zu können ist das allemal.

Handys sind eine großartige Erfindung

…. und sie haben ihren Platz und Zweck, doch sie sollten Unterstützung und keine Ablenkung während eines Trainings bieten. Und ein Roman in den Händen hat auf dem Ergometer meiner Meinung nach nichts zu suchen. Ausgedehnte Pausen, nach ein bisschen widerstandslosem Armewedeln auf dem Latzug dient weder der Gesundheit, noch dem Trainingseffekt.

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