Die Sache mit „Hand“ und „Fuß“
Ich lebe schon immer auf großem Fuß. Das habe ich von meinem Papa. Der hat mit seiner Schuhgröße 50, die Fußgröße seines Nachwuchses bestimmt.
Das ist dumm für einen Jungen, aber noch dümmer für ein Mädchen. Denn während mein Papa und meine Brüder zwar auch Probleme haben Schuhe zu bekommen, stehe ich mit meinen 46 mal so richtig dumm da; zumindest dann, wenn ich richtig schöne Mädchen-Schuhe will.
Sicher, es gibt heutzutage eine Reihe Schuhgeschäfte für Übergrößen, einmal ganz abgesehen von den Preisen, die man zu bezahlen hat, hören hier die richtig „tollen Modelle“ bereits bei 43 auf.
Interessanterweise und wahrscheinlich der Transvestiten-Gemeinde zum Dank, finden sich wiederum „Lack und Leder“-Stilettos locker bis über Größe 45 hinaus. Das ist zwar wirklich fantastisch, aber nun mal leider komplett an meiner Wahl vorbei.
Ich war verhalten optimistisch, hatte aber doch irgendwie gehofft, dass mit meiner Kleidergröße auch meine Schuhgröße schmelzen würde. Im 1. Jahr meines Abnehm-Weges passierte jedoch zunächst einmal gar nichts. So kaufte ich mir letztes Jahr zum Beginn meines sportlichen Wiedereinstiegs Sportschuhe in 46,5.
Nun kam es, dass ich, um die ersten milden Tage dieses Jahres zu feiern, meine Birkenstocks rausgekramt habe – und völlig überraschend die Laschen um gleich 2 Löcher enger machen musste. Das im Kopf, ist mir wenig später bewusst geworden, dass auch meine Sportschuhe ganz schön schlabbern und nicht nur, weil sie evtl. ausgetreten sind!
Tatsächlich, ich hatte glatt einen Daumen breit mehr Platz. Kaum zu fassen, dass mir das vorher gar nicht aufgefallen ist! Wie war das mit der eigenen Körperwahrnehmung?
So verrückt sich das anhört und obwohl sich im letzten Jahr viel weniger auf der Waage getan hat, sind in der Zeit meine Füße trotzdem erheblich schmäler geworden – und damit auch 1,5 Größen kleiner!
Kleiner Schuh-Haul für Mann und Frau.
Der Verschmälerungs-Verlauf meiner Hände ging dagegen kontinuierlich vonstatten. Brauchte ich im letzten Jahr noch Herren XL Trainingshandschuhe, die mir vorletztes Jahr bestimmt noch zu eng gewesen wären, so bin ich gerade stolze Besitzerin hübscher mädchenhaften Bandagen-Handschuhe fürs Training in Damengröße L geworden.
Allerdings gibt es hier auch keine Freude ohne Einschränkungen, alle meine Ringe, die ich die letzten 30 Jahren gekauft und liebgewonnen habe, einschließlich meines Eheringes, sind mir alle zu groß. Bedenklich groß, sodass ich sie nicht mehr tragen kann, ohne das Verlust droht.
Nun könnte ich die Ringe ja enger machen lassen. Könnte ich, wenn ich nicht vor 15 Jahren viel Geld dafür investiert hätte, alle Ringe weiter machen zu lassen, um meiner steigenden Körperfülle Rechnung zu tragen.
Ich bin mir wirklich nicht sicher, ob ich erneut Geld in eine Verkleinerung stecken möchte, denn der Schmuck hat wirklich nur ideellen Wert oder das ich nicht alles lieber für einen neuen und passenden Ring investiere?
Wie auch immer, ich finde, diese körperliche Veränderungen und ihre so verschiedenen Abläufe einfach faszinierend. Ich werde wohl nie eine Elfe mit zarten Gliedern sein, trotzdem ist schon eine ziemlich coole Sache, das mit „Hand“ und „Fuß“.
Nachtrag: Beim Durchstöbern meiner Bilder ist mir das hier ins Auge gesprungen. Nun stimmt der Größenvergleich der Bilder nicht so ganz, aber ich finde man kann doch recht gut sehen, was 100 kg so ausmachen; und das bei mir, die nie so wirklich dicke Arme hatte, bei saß es immer schon mehr um den Bauch.