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Ein alternativer, konspirativer, SH-Schlauchmagen/Bypass/Low Carb/Abnehm-Kaffeeklatsch

Es war fast so ein bisschen wie ein Treffen von Selbsthilfegruppen-Verschwörer, die sich im „geheimen“, also außerhalb der SHG-Räume und Treffen zusammengerottet haben, um ihren, einst nach Schlauchmagen/Bypass/Magenband/vor OP-befindlichen verlorenen und erneut wieder gewonnen Kilos an den Kragen zu gehen.

Die Waffe der Wahl, diesmal „Low Carb“ – und jedes andere Hilfsmittel, was aktuell angesagt und greifbar ist. Eine Waschschüssel voll mit Null-Kalorien-Flavour/Sirups/Tropfen aus meiner „chemischen“ Hexenküche zum Testen und Ausprobieren und einer Ladung lc-Schnecken mit Vanille-Mohn-Füllung und einem erstklassigen Kaffee.

Erster Punkt der Tagesordnung: Austausch von Klatsch!

Zweiter Punkt der Tagesordnung: Austausch der eigenen Befindlichkeiten; was dann schnell zum eigentlichen Thema geführt hat: Zunahme/Abnahme.

Es gibt da natürlich auch ein paar andere Dinge, aber vor allem lehrt mich die Angst vor einer (unkontrollierten, nicht mehr stopp-baren, hilflosen) Zunahme (wie ich sie in der Vergangenheit so oft erlebt habe), in Sinne von „wieder richtig dick werden“, so richtig das Fürchten. Die 3,4,5 kg die ich im Dezember 2016 zugenommen habe, habe mich schon fast austicken lassen, was ist da erst, wenn ich erst einmal 13,14,15 kg zunehme?

*Tief durchatmen, Anke! Alles wird gut.*

Schließlich bin ich kein Gewichts-Opfer mehr, sondern weiß heute was zu tun ist. Ob ich die Motivation dafür finde, ist eine andere Sache. Andere hingegen sind immer noch in der Opfer-Rolle gefangen und da ist das „T-U-N-Konzept“ verständlicherweise nur schwer zu akzeptieren.

Und ich verstehe die auch, die nach wie vor auf der Suche nach dem bequemen Weg sind und verzweifelt auf ein Diät-Konzept setzten (hier Low Carb), auch wenn es so gar nicht zu ihnen passen scheint und das sie einfach nicht durchhalten können, zu erneuten Operationen greifen oder gar zu Medikamenten?

Und ja, auch ich finde, dass man sich ALLER (legalen) Mittel bedienen sollte/kann/darf, die einem in einer Diät nutzen könnten. Aber wenn man nicht grundsätzlich versteht und akzeptiert, wie der Hase läuft, wie das Prinzip Ernährung/Diät grundsätzlich funktioniert, ist es meine Meinung rausgeschmissen Geld und aufs Spiel gesetzte Gesundheit.

Dritter Punkt der Tagesordnung: das unvermeidliche „Ich esse nur 1200 kcal und/oder nehme nicht ab, … wegen meines (Hunger-)Stoffwechsels, … der vielen Diäten/Jojos, .. weil ich keine Zeit habe Sport zu machen, … wegen meiner Schilddrüse, … meiner Medikamente, … meiner fehlenden Motivation, … weil mein Partner so gut kocht!“

Oh bitte, haben wir das nicht ein für alle Mal geklärt? Um Gewicht zu verlieren, braucht es grundsätzlich weniger Kalorien als man verbraucht. Um dieses Gesetz kommt keiner drumherum. Der schlaue weiß jedoch, dass er es sich dabei ein klein wenig einfacher machen kann, zb. wenn er geschickt Ernährungs- oder Diätformen (oder Sport) einsetzt, mit denen er gut zurechtkommt.

Vierter Punkt der Tagesordnung: Kann ich mein Brot auch bei low carb essen? Und wenn ich 200 g Quark esse, hatte ich dann 200 g Protein?

*ARGHHH! Leute, echt jetzt?*

Fünfter Punkt der Tagesordnung: 1 hoffnungsvolle, 1 entspannt strickende, 2 völlig verwirrte, 2 komplett überforderte, 2 skeptische Launen in der Runde und eine Verabredung für eine Wiederholung in 14 Tagen.

Fazit: Es waren eine Reihe meiner Lieblingsmenschen anwesend und ich möchte ihnen geben, was sie vorantreibt. Doch aller Motivation zum Trotz, das Festhalten an alten Glaubenssätzen und Hoffnung sitzt so tief, dass es fraglich ist, ob aus diesen Treffen etwas wachsen kann.

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