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Lebensqualität vs. BMI

Gastblogger: Chris

Oft sind Diäten der Grund, wieso das Gewicht immer wieder und weiter nach oben geht. Sicher – es gibt Krankheiten und Medikamenten die eine Zunahme begünstigen. Genauso wie auch die Veranlagung und der Stoffwechsel des Einzelnen. Doch meistens sind es eben Diäten und der darausfolgende Jojo-Effekt. 10 Kilo runter, 15 Kilo rauf. 10 Kilo runter, 15 Kilo rauf.

Die meisten Übergewichtigen kennen dieses Phänomen und verzweifeln daran. Dabei versucht man doch wirklich alles. Probiert jede noch so absurde Idee aus und merkt im Enthusiasmus gar nicht welche Raubbau man am eigenen Körper treibt. Dazu kommen noch wohlmeinende Ratschläge von Verwandten, Freunden, Bekannten und Arbeitskollegen. Doch den grössten Einfluss haben sicher die Medien und die Werbung.

Ständig wird uns suggeriert, wie wir aussehen müssen/sollen/können. Und wenn wir dann so aussehen, dann wird alles ganz wunderbar und man wird ein neues, glückliches Leben führen. Und dann gibt es da noch den BMI – den Body-Mass-Index. Ein Instrument, das jeden Dicken irgendwann einmal verzweifeln lässt. Erfunden/entwickelt wurde dieser Index von einem belgischen Mathematiker, doch wirklich zur Anwendung kam der BMI erst in den 1970iger Jahren um statistische Vergleiche anzustellen. Später griffen Versicherungen das Thema auf um diese Werte in die Risiken einfliessen zu lassen.

Ob es im Sinne des Erfinders war, das einzelne Individum zu beurteilen bleibt dahingestellt. Seit den 80iger Jahren des letzten Jahrhunderts bediente sich dann die WHO des BMI um die Menschen bzw. ihr Gewicht zu klassifizieren. In meinen Augen ist ein Vergleich über BMI allerdings genauso absurd wie die Intelligenz eines Affen und eines Steins zu vergleichen! Denn jeder Mensch ist anders und die Masse setzt sich ja auch völlig individuell zusammen. Wasser, Fett, Muskeln und Knochen – all diese Komponenten sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich!

Meine Wenigkeit ist inzwischen bei einem BMI von 33 angelangt. Dieser Wert verursacht bei Ärzten jedoch noch immer Herzrasen, denn 33 entspricht Adipositas Grad I. Um jemals in den Normalbereich zu gelangen, müsste ich auf einen BMI zwischen 19 und 24 gelangen. Umgerechnet wären das ca. 70 Kilogramm. Für mich ist dieses Gewicht jedoch so weit entfernt wie die Venus. Denn dies würde bedeuten, dass ich noch einmal 30 Kilogramm los werden müsste.

Nun stellt sich für mich aber die Frage: Darf ich mit meiner aktuellen Figur zufrieden sein und mich an meinem Leben freuen? Oder muss ich mich sklavisch an diesen BMI Wert halten, der mir jede Lebensfreude und Motivation vergällt?

Natürlich möchte ich noch etwas Gewicht loswerden und meine 18 Monate sind ja auch noch nicht vorüber. Aber ich will mich nicht verbissen an einen Wert klammern, dessen tatsächliche Sinnhaftigkeit auch unter Experten stark kritisiert und diskutiert wird.

 

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