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Shoppingwahnsinn

Gastblogger: Chris

Klamottenkauf war immer schon ein Problem. Deswegen liebe ich es ja online zu shoppen. Warum? Man muss sich nicht in überfüllten Geschäften drängen, sich nicht mit aufdringlichen oder unsichtbaren Verkäufern auseinandersetzen. Man kann nebenbei Musik hören, Kaffee trinken oder das Kind triezen! Inzwischen juckt es mich gelegentlich ja doch das kuschelige Heim zu verlassen und durch die Geschäfte zu bummeln.

Allerdings ist mein Verstand immer noch irgendwo jenseits der 100 Kilogramm abgängig. Grundsätzlich suche ich erstmal die Moppelabteilung auf. Sprich bei H&M die ‚Big is Beautiful‘ Abteilung oder ich riskiere dann schon einmal einen Blick bei Ulla P. hinein. Das ist dann der Moment, wo mich mein Kind oder auch eine Freundin entgeistert fragen, was wir hier tun! Ja, was tun wir? Einkaufen?

Nun, eher nicht. Irgendwann lande ich dann ja doch in der Abteilung mit den richtigen Kleidergrössen. Wobei richtig ein relativer Begriff ist. Inzwischen bewegt sich meine Kleidergrösse zwischen 40 und 44. Kommt halt immer auf den Schnitt und das Material an. Während C&A sowieso BonPrix sehr großzügig schneiden, muss man bei H&M noch immer zu Grösse 46 greifen. Es ist wirklich unfassbar wie unterschiedlich geschnitten und geschneidert wird.

Selbst mit einer ’normalen‘ Grösse wird es dann schon sehr abenteuerlich was zu finden. Im Moment bin ich eben noch gezwungen diese Läden aufzusuchen. Es wäre nämlich völlig sinnfrei mir bei Jones, Esprit oder S.Oliver was zu kaufen. In einigen Monaten würde das Blüschen in Grösse 44 ja eh wieder nicht mehr passen und dann habe ich gut 50 Euro in den Wind geschossen. Und dafür bin ich dann doch zu geizig.

Was ich im letzten Jahr Geld in Klamotten gesteckt habe, ist wirklich enorm. Und dabei habe ich eher billige Klamotten gekauft. Inzwischen gibt es in meinem Kleiderschrank kaum noch Klamotten, die ich vor der Operation getragen habe. Erst habe ich sie gehortet. Verzweifelt habe ich sie nach oben geräumt und meine Unfähigkeit sie zu entsorgen damit gerechtfertig, dass ich sie eventuell ja doch wieder brauchen werde.

Ein Jahr später habe ich diesen Zwang endlich überwunden und mich von den Klamotten jenseits der Grösse 46 getrennt. Wahnsinn wieviel Platz man nun in seinem Kleiderschrank hat. Und es ist auch unglaublich, dass man nur noch einen kleinen Koffer benötigt, wenn man einige Tage dem Alltag entflieht. Dennoch ist die Jagd nach Kleidung nicht einfacher geworden!

Früher musste das zelt einfach nur passen. Farbe und Schnitt waren meist egal. Hauptsache man sah nicht aus wie die sprichwörtliche Presswurst. Jetzt soll es aber passen, gut aussehen und man soll sich auch wohlfühlen. Die Ansprüche an die Kleidung sind in dem Maße gestiegen, wie mein Gewicht gefallen ist. Ja, es mag ein Luxusproblem sein. Aber wenn man dann durch 15 Läden läuft und kein einziges Stückchen findet, dann fragt man sich doch: Und was ist jetzt anders als vorher??

Aber ich bereue nix. *g* Und ich sehe die Jagd nach neuen Klamotten jetzt als Abenteuer und nicht mehr als Strafe!

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