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Nachbauten

Low carb Nachbauten, also low carb Süßigkeiten, Muffins, Cookies, Kuchen, Brot und Brötchen, sind ein Thema, auf das ich immer wieder stoße und das mich lange beschäftigt hat.

Gerade letzt‘ wurde ich gefragt, warum ich mich so bemühe Alternativen für „Brot & Co“ zu finden, anstelle das „Brot“ einfach sein zu lassen?

Und ich musste feststellen, dass ich der Fragerin in gewisser Weise recht geben muss. Ist dienlich mit Alternativen experimentieren? Warum so tun als ob? Warum das Ganze nicht gleich weglassen?

Nun, weil das eben gar nicht so einfach ist; im Besonderen für Einsteiger (mich als damals als Einsteiger ebenfalls eingeschlossen).

Ich habe die Kritik an Nachbauten immer verstanden, ja sie immer als durchaus berechtigt gehalten und finde es sehr klug, ihren Einsatz im Auge zu behalten und kritisch zu hinterfragen. Etwa wenn ich ein Ziel habe, zb. abzunehmen, erscheint es wenig sinnvoll, mir Stückweise Nuss-Muffins zu gönnen. Doch in einem solchen Fall (zb. innerhalb einer low carb-Diät) kann es auch nützlich sein, auf Nuss-Muffins zurückgreifen zu können. Wie war das noch? Die Menge macht das Gift.

In meiner Entwicklung bin ich zwischen den Extremen Nachbauten „sind super“ und „nein, danke“ immer hin und her geschwankt. Das lag auch vermutlich daran, wohin mich mein Weg gerade führte. Als ich lchf ausprobiert habe, wollte ich natürlich eine saubere Ernährung hinlegen und davon profitieren. Ebenso als ich mich paleo ernährt habe. Als ich mit low carb angefangen habe hingegen, fand ich es „super“, dass es mir Nachbauten auch weiterhin ermöglichen einen Muffin zu Kaffee zu haben.

Mittlerweile hat sich mein Verhältnis dazu jedoch gefestigt. Nach etlichen Jahren low carb, in den verschiedensten Formen, von strikt bis moderat, brauche ich Brot & Co nicht mehr; aber mal ehrlich, so toll sind Nachbauten-Brote eh nicht, oder? Und ich kann auch, wenn es mir darauf ankommt, auf süße low carbe Backwaren verzichten. Doch esse ich zb. low carbe Muffins immer noch gerne. Und heute esse ich auch wieder „richtiges“ Brot, aber das ist eine andere Geschichte.

Leider taucht in diesem Zusammenhang auch immer wieder die Diskussion um eine „gesunde“ Ernährung auf. Aber was bedeutet den schon „gesund“?

Ich muss gestehen, dass ich die Diskussion darum wirklich leid bin. Ist es gesund 30 Jahre mit morbider Adipositas herumzulaufen, sich den Magen zerschneiden zu lassen und 100 kg abzunehmen? Objektiv gesehen, nein. Aber was wäre die Alternative gewesen? Und was machen da schon ein paar low carbe Nachbauten aus Nüssen?

Neben vielen anderen Gründen, habe ich mich auch für eine low carb-basierte Ernährung entscheiden, da sie ihre Möglichkeiten offen hält und zur Selbstbestimmung aufruft.

Ich kann, ja soll mir, mein low carb selber gestalten und definieren. Ich finde das sehr befreiend und begrüßenswert, hier bin ich endlich einmal selber für mich verantwortlich.

Ich habe großen Respekt vor denen, die für sich erkannt haben, dass sie in ihrer Ernährung keine Nachbauten zulassen dürfen und das auch so durchziehen. Und richtig, ich denke, dass die Gefahr, dass sich damit alten Sünden und Denk- und Verhaltensweisen nicht los wird, hoch sein kann. Und ich finde die Argumentation, die gegen den Einsatz von Ersatz-Zuckern und -Mehlen spricht, absolut nachvollziehbar.

Trotzdem, solange Nachbauten für einen funktionieren, warum nicht nutzen?

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