Überspringen zu Hauptinhalt

Sport meiner Wahl – Aquajogging

  • move

„Sie müssen (mehr) Sport machen!“ Wer hat das nicht schon oft von seinem Arzt zu hören bekommen? Nun mir, übergewichtig, wie ich war (und noch bin), wurde das mehr als genug angeraten. Und obwohl ich nun wirklich kein Sport-Fan bin und Sport schon immer etwas war zu dem ich mich habe zwingen müssen, irgendwann war auch bei mir der Punkt erreicht, dass ich dem nachgeben musste.

Okay, mittlerweile drehe ich wieder meine Runden auf dem Ergometer und Nordic Walke erneut mit viel Elan und Begeisterung, doch es gab auch genug Zeiten, wo mir das einfach nicht möglich war. Damals habe ich zunächst Wassergymnastik (2006 in der Reha), später dann Aquajogging (ab 2009) für mich entdeckt.

Wasser ist mein Element und ich bin schon immer gerne schwimmen gegangen und die Leichtigkeit, mit der man sich auch als Übergewichtiger darin bewegen kann, ist einfach berauschend. Doch mit steigendem Körperumfang glich der Gang ins Schwimmbad immer mehr einem Spießrutenlauf dank gaffendem Publikumsverkehr, den immer wieder aufs Neue zu bewältigen, irgendwann einfach meine Kraft überstieg. Dazu kam natürlich auch noch die Probleme passende Badekleidung zu finden.

Doch letztendlich hatte ich Glück, ich fand einen Badeanzug in den USA, via Onlineshop, und einen Aquajoggingkurs, der von einem Sport- und Therapiezentrum, unter Ausschluss der Öffentlichkeit, in einem Hallenbad, ganz in meiner Nähe veranstaltet wird. Dasselbe Sport- und Therapiezentrum übrigens, das aktuell nun zu meinem Fitnesscenter geworden ist, in dem ich nun auch meine Gerätetraining absolvieren werde.

Aber zurück zum Thema: Aquajogging! Kennt ihr nicht? Dann wird es aber höchste Zeit, dass ihr es ausprobiert.

Schon längst ist Aquajogging zum Teil des Trainings von Sportlern geworden und zwar nicht nur während einer Verletzungsphase oder zur Regeneration, sondern als fester Bestandteil im Programm. Und das tolle daran ist, dass das nicht nur Sportler können, sondern auch unsereins – untrainiert und womöglich übergewichtig, kann hier mithalten.

Alles was es dazu braucht ist ein Gürtel, der einem durchs Wasser trägt, da die Übungen im tiefen Wasser, also frei schwebend, durchgeführt werden. Und ja, selbst mit fast 200 kg Körpergewicht, hat mich so ein Gürtel „gepackt“.

Natürlich kann man auch alleine im Wasser joggen, doch weil es in der Gruppe mehr Spaß macht und die Übungen durch einen Trainer überwacht und ggf. korrigiert werden können, sucht man sich am besten einen Kurs.

Aquajogging oder auch Aquafitness, so der Oberbegriff, nutzt die Dichte des Wassers, die 800mal höher ist als die der Luft, sowie die Auftriebswirkung des Wassers, die das Körpergewicht um 90% verringert.

Ihr werdet sehen, dass ihr im Wasser zu den erstaunlichsten Bewegungen fähig seid, dazu massiert das Wasser euren Körper und fördert die Durchblutung von Haut, Bindegewebe und Muskulatur. Meist sind die Kurs-Einheiten als Intervall-Training ausgelegt, sodass sowohl das Herz-Kreislauf-System gefordert ist, als auch die Muskulatur.

Für letzteres gibt es eine Auswahl an „Trainingsspielzeug“. Und ganz ehrlich, so eine Schaumstoffhantel über die Dauer einer Übungseinheit unter Wasser zu halten, ist wirklich gar nicht so einfach. Auch die Beinlinge, die man übrigens auch alleine ohne den Gürtel nutzen kann, haben einen unglaublichen Auftrieb und stellen die witzigsten Sachen mit dem eigenen Gleichgewichtssinn an. Allerdings sind sie in der Handhabung schon ein wenig anstrengender als ein Gürtel, aber sie machen so richtig Fun.

Und das Beste an Aquafitness ist, dass sowohl die Wirbelsäule, als auch die Gelenke, ja, der gesamte Bewegungsapparat während der Übungen im Wasser keinerlei Belastungen unterliegen.

Die Intensität und das Tempo, mit denen die Übungen ausführt werden, kann man ganz individuell anpassen, sodass hier jeder, sowohl untrainierte, als auch sportliche Teilnehmer auf ihre Kosten kommen. Doch glaubt bloß nicht, dass man beim Aquajogging derweil gemütlich im Wasser plantsch! Die Erfahrung, dass einem auch im Wasser, der Schweiß auf der Stirn stehen kann, war zumindest für mich vollkommen neu.

Eigentlich sagt man es nur Kindern nach, dass die sich im Wasser müde toben, doch auch ich bin nach einer ¾ Stunde Training jeden Mal regelrecht erschossen und am Abend in Nullkomma nichts eingeschlafen.*ggg*

Und hinterher Muskelkater? Fehlanzeige, so etwas kennt der Aquajogger nämlich nicht.

An den Anfang scrollen