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Die Versuchung Fastfood

Gastblogger: Chris

Ich war zwar kein süchtiger Fastfood-Junkie, der ohne seine tägliche/wöchentliche Dosis Kebab, Burger, Pommes oder Fertiggerichten nicht ausgekommen ist. Allerdings habe ich auch gern zugegriffen und wenn ich keine Lust hatte zu kochen – meist am Wochenende, sind wir eben in einen dieser Fett-Zucker-Tempel gepilgert und haben uns das ganze Programm schmecken lassen. Uns – damit meine ich meinen Sohn und mich.

Im Gegensatz zu mir, ist mein Sohn ein Strich in der Landschaft, der in jedem den Wunsch erweckt ihn mästen und füttern zu müssen. Wie Anke, leidet mein Sohn auch an Morbus Crohn und hat irgendwie eine völlig gestörte Nahungsverwertung. Egal was dieses Kind isst – da bleibt einfach nichts hängen. Und 45 Kilo auf eine Grösse von 1.70 sind doch irgendwie verstörend.

Nach meiner Operation – in den ersten Wochen und Monaten – war essen eine große Herausforderung und oft auch wirklich eine Qual. Jeder der diesen Schritt macht, sollte sich dessen bewusst sein, dass es einfach kein Kindergeburtstag ist. Essen hat an Stellenwert verloren und schon allein der Gedanke eine Filiale der grössten Fastfoodkette zu gehen, hat mir Bauchweh bereitet.

Doch inzwischen hat der Schrecken sich gelegt. Das gelbgoldene M macht mir keine Angst mehr, dass ich versucht werde und mir ein Menü bestellen könnte. Klar, ich rieche das Zeug gern. Die Pommes, die Burger, die Nuggets. Die Desserts sehen wahnsinnig lecker aus und auch die Specials wirken noch immer verführerisch. Doch ich habe immer wieder einen Selbstversuch gewagt, weil ich eine neugierige Natur bin und man sich ja nicht das ganze Leben kasteien möchte. Das hatte ich doch phasenweise schon!

Doch nach dem ersten Bissen reagiert mein Körper anders als erwartet. Geruch und Geschmack passen nicht zusammen. Was für mich bei der Bestellung noch unglaublich verführerisch und lecker wirkt, verliert dann sofort an Bedeutung. Habe ich den Geruch eines dieser Brötchen direkt vor der Nase, kann ich es nicht mehr essen. Dann wird mir schlecht. Und beim Inhalt ist es das Gleiche. Liegt es am Fett oder an den ganzen Saucen? Ich weiss es nicht.

Fakt ist, dass es wirklich hinausgeworfenes Geld wäre hierbei zu experimentieren. Zudem ich ja auch sehr gut ohne M und BK leben kann. Man glaubt nur immer wieder mal, dass man um etwas betrogen wird. Obwohl es eine irgendwie merkwürdige Erkenntnis ist, freue ich mich darüber wie ein Schneekönig, dass mein Geschmacksempfinden diesbezüglich Achterbahn fährt.

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