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[Experiment] … in Sachen Low Carb Sweets

Es gibt viele gute Gründe sich den Süßen-Hunger ein für alle Mal abzugewöhnen. Ich denke, darüber dürften wir uns einig sein. Zwar giert der menschliche Körper förmlich nach diesen leicht zu verarbeitenden Kohlenhydraten, doch brauchen tut er sie keineswegs.

Es tatsächlich zu tun, also der Süße im Leben zu entsagen, ist jedoch leichter gesagt, als getan; zumindest geht es mir so. Natürlich sind Kuchen, Muffins und Kekse auch immer eine Option, aber manchmal muss es eben auch „Schokolade & Co“ sein.

Low Carb Naschereien im handelsüblichen Süßigkeitenregal vor Ort, sucht man vergebens. Aber auch bei Herstellern, die sich auf (angebliche) Low Carb-Süßigkeiten spezialisiert haben und ihre Leckereien wirklich teuer verkaufen, sollte man unbedingt ein Auge auf die Nährwertangaben richten (von einem kritischen Blick auf die Zutatenlisten einmal ganz zu schweigen). Meiner Definition von „Low Carb“ kommen sie mit ihren Produkten zumeist nicht im mindesten nahe.

Am Ende bleibt einem nicht viel anderes übrig, als wieder selbst zum Rührlöffel zu greifen.

Protein-Bounty-Kugeln:

Bounty Protein Kugeln

und Cashew-Konfekt:

Cashew Kokos Crunch Konfekt

Ihre Herstellung geht mir mittlerweile leicht und schnell von der Hand, auch wenn es natürlich einfach Zeit braucht, die Protein-Kugeln mit Schokolade zu überziehen.

Der Cashew-Konfekt fällt pur durch seine tendenziell eher mehlige Konsistenz (was dem hohen Kakao-Anteil und dem Nussmus zu schulden ist) auf und schmeckt als Crunchy-Variante, mit Low Carb Müsli oder Nussstückchen, die Zunge und Gaumen ablenken und den Zähen was zum Knabbern geben, einfach besser.

Für die Protein-Bounty-Kugeln möchte ich euch unbedingt hochwertige (Bio-)Kuvertüre, mit hohem Kakao-Anteil, ans Herz legen. Auch wenn sie noch so teuer ist, ich finde es lohnt sich!

Vor kurzem habe ich angefangen mich der Eigenproduktion von Schokolade zu widmen. Anders als beim Cashew-Konfekt sorgt hier die Kakaobutter für den nötigen Biss und den zart schmelzenden Geschmack auf der Zunge. Es gibt einige Rezepte für Low Carb, die im Netz zu finden sind. Da diese aber zumeist auf Nussmus als Grundstoff setzten, habe ich mich an Kelly Brozynas Rezeptvorschlag aus „Paleo für Schokoladen-Fans“ (hier geht es zu meinem Lesetipp) gehalten.

Die Bitterschokolade (ein einziges Stück konnte ich noch für das Photo retten) ist absolut köstlich geworden. Da ich jedoch das angegebene Rezept etwas abgewandelt habe und völlig unkompliziert alle Zutaten zusammengeworfen, schmeckte man die Körnigkeit des zugesetzten Kokosblütenzuckers. Ich und meine Testesser haben sich an dieser Tatsache jedoch nicht stören lassen, sondern diese knusprig-süße Einlage durchaus begrüßt.

80 g Kakaobutter
1 Eßl. Kokosöl
2/3 Tassen Kakaopulver
1/4 Tasse Kokoszucker
10 Tropfen Stevia
das Mark 1/2 Vanilleschote

Versuche mit Honig, anstelle des Kokosblütenzuckers waren auch recht erfolgreich, eine ebensolche mit Erythrit (dafür habe ich mir extra Sukrin melis besorgt) stehe jedoch noch aus. Die 100 g Tafel mit Kokosblütenzucker kam übrigens auf 23,5 g Kohlenhydrate.

LC Schoko a

Etwas anderes war es mit der weißen Schokolade. Ebenfalls nach einem Rezeptvorschlag aus Kelly Brozynas „Paleo für Schokoladen-Fans“, hatte hier die 100 g Tafel gerade mal 2 g Kohlenhydrate – schmeckte leider aber auch so. Es war so ein bisschen als würde man mit Stevia gesüßtes Wasser, mit dem zarten Schmelz von Kakaobutter knabbern.

80 g Kakobutter
1 Eßl. Kokosöl
3 Eßl. Proteinpulver neutral
das Mark 1/2 Vanilleschote
20 Tropfen Stevia

Hübsch anzusehen waren die Teile auf jeden Fall! Trotzdem habe ich sie wieder eingeschmolzen und mit Low Carb-Müsli, gehackten Mandeln und Cranberries angereichert. Hmmm, sehr viel besser, auch wenn es nun eher Knabber-Riegel als Weiße Schokolade war.

Die genauen Kohlenhydrate meiner Knabbereien habe ich vergessen auszurechnen, aber ich schätze mal, dass die 100 g Tafel damit so um die 10-15 g Kohlenhydrate kommt.

LC Schoko b

So langsam fängt es an Spaß zu machen, das Schokolade herstellen. Deswegen habe ich mir zu diesem Zeitpunkt eine größere (und sehr viel günstigere) Abpackung Kakaobutter, sowie Sahnepulver (das immer dort im Einsatz kommt, wenn keine zusätzliche Flüssigkeit, sprich Sahne, erwünscht ist) im Internet bestellt und diese Schwarz-Weiß-Pralinen ausprobiert.

LC Nussschmelz Schoko

Unten in die Form kam die bereits erprobte selbstgemachte Bitterschokolade und als Ergänzung eine Nusscreme, aus

100g weißes Mandelmuss
80 g Kakaobutter
45 g Sahnepulver
40 g Erythrit

Das Grundrezept habe ich übrigens auf dem „Du kannst es“-Blog gefunden. Auf der Seite finden sich viele spannende LC-Schoko-Rezept-Varianten. Basierend auf diesem Rezept kann mich mir auch Kokos-Pralinen vorstellen, indem in die Mischung einfach geraspelte Kokosflocken und vielleicht etwas Kokos-Eiweißpulver kommen.

Ketolade

Das hier ist mein aktueller Versuch mich an Keto-lade zu probieren. Diesmal habe ich für die weiß Schokolade gleich die bewährte Trockenfrüchte (in diesem Fall Erbbeeren) und LC-(Erdbeer-)Müsli-Mischung genutzt, intensiviert mit einem Liquid-Aroma, in „Weiße Schokolade“. Für die dunkle Ketolade habe ich 50 g Xylit-Schokodrops und 50 g gehackte Mandeln verwendet, sowie ein wenig Liquid-Aroma, in „Moccha“.

Hier das Grundrezept dieser wirklich einfachen und geling sicheren Ketolade:

70 g Kakaobutter
50 g Kokosnussmuss (oder wahlweise ein anderes Nussmuss oder Bitterschokolade)
5 Tropfen Aroma (Sorte nach Gusto)
2 Eßl. Sahnepulver (optional)

Angeregt durch die köstlichen Versuche, die meine Freundin angestellt hat, habe ich mich darauf der Gummibärchen-Produktion zugewandt. Ich finde, dass diese „Quark-“ und „Götter-Gumms“, die ich bisher ausprobiert habe, ein absolut adäquater Ersatz für Gummibärchen sind. Ja, meine Familie fand es sogar klasse, dass sie mehr Götterspeise als Gummibärchen sind. Andere Testessern konnten sich nicht vorstellen, auf Gummibärchen zu verzichten und stattdessen „Quark-“ und „Götter-Gumms“ zu genießen. Sie bestätigten, dass es hierbei jedoch nicht um Süße oder Geschmack geht, sondern allein um die weichere und Geleebohnen-artigere Konsistenz.

Götter-Gumms

uhu-gummibaerchen

250 ml kochenheißes Wasser
6 Blatt Gelatine
1 Beutel Wackelpudding-Pulver (nur Sorten wählen, bei denen man noch Zucker zugeben muss)
Sirup in Geschmacksrichtung, nach Gusto, zum Verstärken des Götterspeisegeschmacks
Süßungsmittel nach Wahl, Menge nach Geschmack

250 ml Wasser aufkochen. In eine Schüssel geben und Blattgelatine darin unter Rühren auflösen. Ebenso mit der Götterspeise verfahren, bis sich alles komplett aufgelöst hat. Je nach Gusto Sirup in gewünschter Geschmacksrichtung zugeben und Süßen.
In eine mit Folie ausgelegte Form geben und zum Erkalten min. 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. In mundgerechte Stücke schneiden und im Kühlschrank bis zu einer Woche aufbewahren. Je länger die Stücke „trocken“ können, desto mehr Gummi-Biss bekommen sie.

Quark-Gumms

100 ml kochenheißes Wasser
1 Packung Götterspeise (nur Sorten wählen bei denen man noch Zucker zugeben muss)
100 gr Quark
Sirup in Geschmacksrichtung, nach Gusto, zum Verstärken des Götterspeisegeschmacks
Süßungsmittel nach Wahl, Menge nach Geschmack

100 ml Wasser aufkochen. In eine Schüssel geben und die Götterspeise darin auflösen. Quark zugegen und ebenfalls verrühren, bis sich der Quark komplett aufgelöst hat. Je nach Gusto Sirup in gewünschter Geschmacksrichtung zugeben und Süßen.

In eine mit Folie ausgelegte Form geben und zum Erkalten min. 3 Stunden in den Kühlschrank stellen. In mundgerechte Stücke schneiden und im Kühlschrank bis zu einer Woche aufbewahren. Je länger die Stücke „trocken“ können, desto mehr Gummi-Biss bekommen sie.

LC Götter Gumms

Bisher habe ich nur diese beiden Sorten, die beide auf der Basis von Götterspeise-Pulver bestehen, ausprobiert. Mango und Waldmeister-Quark habe ich gemacht. Wobei mein Sohn angemerkt hat, dass wohl die Kombination Kirsch- oder Himbeer-/Quark besser geeignet wäre als Waldmeister – nun da muss ich ihm rechtgeben.

Es gibt aber auch Rezepte, die alleine mit Saft und/oder Getränken oder Fruchtmus und Gelatine experimentieren und ich demnächst ausprobieren will. Mir schwebt dabei so was wie „Cola-Gumms“, „Wein-Gumms“ oder vielleicht „Vodka-Gumms“ vor. Auch saisonal bedingte „Erdbeer-Gumms“ wären eine Idee.

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