[Status quo] August 2024, 10 Jahre nach Schlauch, 2,5 Jahre nach SASI-Umbau
Medizinisch
In meinem letzten Status quo, aus dem November 2022, waren der Reflux und die Histamin-Probleme vorherrschend, 1,5 Jahre später sind diese eher in den Hintergrund getreten. Schwierig ist, dass mir überhaupt nicht klar ist, warum das so ist.
Letztendlich ist es auch egal, denn ich habe zurzeit drängendere Probleme, wie diverse Vitamin- und Mineralstoffmängel und jede Menge Dumpings. Was mich so richtig schockiert hat, waren mein grenzwertiger Eiweißwert. Dabei habe ich mich wirklich um meinen täglichen Proteinbedarf bemüht!
Erfreulicherweise ist dieser auch schon wieder um 2 Punkte gestiegen, wenn auch immer noch weit von dem entfernt, was ich als gut erachte. Dass das überhaupt passiert ist, lag an meinem Entschluss, mich endlich um die Wiederherstellung meiner Haut zu kümmern (dazu später an anderer Stelle mehr). So habe ich Anfang 2024 angefangen, vorbereitend täglich einen Whey-Shake mit zusätzlichem Kollagen zu supplementieren.
Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass ich damit meine tägliche Proteingabe über meinen Bedarf erhöhen würde. Tatsächlich habe ich es damit gerade so geschafft, das Ruder herumzureißen, bevor ich auch auf dem Papier in einen Eiweißmangel rutsche. Persönlich denke ich, dass der obere Wert des Referenzwertes dort endet, wo das Optimum anfängt, was das ganze in meinen Augen noch problematischer macht.
Da es mir in der letzten Zeit wirklich nicht gut ging und ich einige dieser Probleme in diesem Wert vermute, habe ich zusätzlich angefangen noch essenzielle Amino-Presslinge zu mir zu nehmen.
Darüber hinaus sind meine Calcium-, Vitamin D und Vitamin B12-Werte dramatisch gesunken, bzw. zeigen einen Mangel an. Auch Vitamin K1 sowie der MK-4 Anteil von Vitamin K2 sind unter die Grenzwerte gerutscht.
Diesen Wert wieder auszugleichen wäre besonders wichtig, wenn ich mich einer OP unterziehen wolle, so die Aussage, da er mit der Blutgerinnung zusammenhängt und bei Mangel die Gefahr besteht auf dem OP-Tisch zu verbluten. Dazu habe ich von meiner behandelnden Ärztin entsprechende Tropfen verschrieben bekommen.
Ursprünglich hatte ich um den Termin in der Praxis der Diabetologin und Allgemein- und Ernährungsmedizinerin gebeten, die eng mit meiner Endokrinologin arbeitet, wegen meiner Probleme mit Dumpings. Die sind im letzten halben Jahr zu einem beängstigenden und sehr lästigen Problem geworden.
Ich gebe es zu, als langjährige Schlauchmagen-Besitzerin habe ich mir die Sache mit den Dumpings nie so richtig vorstellen können und sie immer als vermeidbar abgewunken. Hin und wieder hatte ich auch mit dem Schlauchmagen ähnlich Probleme, wie Durchfall oder Schwindel nach dem Essen. Doch nichts davon hat mich auf die Dumpings, mit denen ich aktuell zu tun habe, vorbereiten können.
Dabei ist es egal, was ich gegessen habe. Noch vor einiger Zeit hätte ich erklärt, dass das bei einer low carben Ernährung gar nicht möglich sein dürfte. Doch mittlerweile wurde ich eines Besseren belehrt.
Es soll nun also mit einer Magenspiegelung und einem alternativen Glukosetoleranztest herausgefunden werden, ob die Anastomose (des SASI) geweitet ist, bzw. ob eine Reaktion unter Laborbedingungen provoziert werden kann und wie sie ausfällt.
Zudem erwäge ich in derselben Praxis (wieder einmal) eine Ernährungsberatung wahrzunehmen, und zwar bei einer Ernährungsberaterin, die auch Fachberaterin für Essstörungen ist; da, mit der Achterbahnfahrt meines Blutzuckers, auch vermehrt unkontrollierte Essanfälle einhergehen.
Essenstechnisch
Dementsprechend „schlecht“ (schlecht für meine persönliche Situation) ernähre ich mich zurzeit. Zwar ist es mir, wie durch ein Wunder gelungen mein Gewicht zu halten (SASI sei Dank!), grundsätzlich geht es mir unter dieser Essenswahl jedoch nicht gut.
Supplementtechnisch
Für mich hat es sich bewährt auf ein Multi-Supplement ohne Eisen, aber mit Jod, zu setzten. Meine Eisenwerte sind nach wie vor Top und das zusätzliche Jod tut mir subjektiv gefühlt gut. Problematisch war jedoch, dass ich in der letzten Zeit auf Vitamin D3 Kapseln zurückgegriffen habe. Hier bin ich zu Tropfen zurückgekehrt. Und ich habe meine tägliche Calcium-Gabe verdoppelt.
Einmal abgesehen von den zusätzlichen Aminosäuren und der verschriebenen Ka-Vit-Tropfen sind meine Supplemente as „business as usual“.
Sportlich
Ich kann angeben, dass ich fast alle Aufgaben und Einkäufe zu Fuß oder mit dem Fahrrad erledige. Darüber hinaus gibt es zu dem Thema jedoch nicht viel zu berichten. Eine Sport- oder Bewegungsroutine fehlt mir seit geraumer Zeit gänzlich.
Sleeve vs. SASI-S
Trotz aller Probleme stehe ich nach wie vor zu meiner Entscheidung zum SASI und bereue es nicht. Zu einem war mir im vorne herein klar, dass so ein Umbau neue/andere Probleme bringen würde. Zu anderen hat er in puncto Körpergewicht die Erwartungen erfüllt. Mein Gewicht bewegt sich nun seit 2 Jahren im stabilen Rahmen von 90 – 95 kg.
Das mag sich auf den ersten Blick vielleicht als viel anhören, doch nach meiner Erfahrung sind 5 kg+/- für mich, allein aufgrund meiner Venenproblematiken und der damit verbundenen Wassereinlagerungen völlig normal.
Status quo
Alles in allem ist mein Status quo bescheiden. Zumal ich, neben meinen gesundheitlichen Problemen, dieses Frühjahr noch einen persönlichen Schicksalsschlag zu bewältigen hatte.
So traurig die Zeit auch war, so hat dieser doch, wie das so oft der Fall ist, eine positive persönliche Entwicklung ausgelöst. Diese hält nun jedoch neue Herausforderungen und viele Veränderungen für mich bereit.
Und so sehr ich mich auch darauf freue, am Ende ist es doch ein großer Schritt sich aus der eigenen Komfortzone zu bewegen. Einer, der durchaus auch ein wenig Angst macht.
Wiegetag
Da ich, aus gutem Grunde, selber keine Körperwaage mehr besitze, habe ich die Gelegenheit genutzt bei meiner alljährlichen Blutuntersuchung bei meiner Endokrinologin auf die Waage zu steigen.
Aktueller Wiegetag: Anfang Mitte 2024 = 94 kg
Start: 192,6 kg (Jan 2014)
Tiefststand: 85,1 kg (März 2017)
Letzter Stand (Medizinischer Dienst): 93,4 kg (April 2024)