Skip to content

[Status quo] – 3 Jahre nach OP

Gegen Mittag, am 18.06.2014, bin ich, mit 179,9 kg, in den OP geschoben worden, um meinen Schlauchmagen zu bekommen und ein neues Leben anzufangen.

Okay, ein „neues Leben“ habe ich eigentlich bereits Anfang 2014 angefangen, in dem ich mich ernsthaft mit meiner Gesundheit, bzw. meiner Gesundung, beschäftigt habe, mein Bewegungs-(und später dann Sport)Programm gestartet und durch meine Ernährungsumstellung auf low carb einen so unglaublichen gesundheitlichen Benefit erfahren habe.

Zeit also für einen ganz klassischen Status quo.

Medizinisch

Bis auf einen noch immer leichten Zinkmangel, immer mal wieder auftauchende Probleme mit meiner Kalzium-, Vitamin D3- und B12-Versorgung und mittlerweile recht niedrigen Schilddrüsenwerten (die lange Diät hat hier wohl doch ihre Spuren hinterlassen) sieht mein Blutbild richtig klasse aus. Besonders gut gefallen mir dabei meine Blutzucker- und Cholesterinwerte. Auch über den mittlerweile so stabilen perfekten Eisenwert bin ich wirklich dankbar.

Meine Leberwerte schwellen ebenfalls weiterhin auf und ab, sind dabei jedoch immer erhöht. Was das betrifft, so denke ich, hat meine Leber nun mal ihren Schaden weg. Ebenso wie meine Galle; wobei es meinen Gallensteinchen nach wie vor so richtig gut geht und die dicken Klunker weiter vor sich hin schlummern. Wollen wir mal hoffen, dass das so bleibt.

Soweit ich das für mich erkennen kann, kann sich sagen, dass mein Crohn sich nach wie vor in Revision (also in Ruhe) befindet. Hin und wieder habe ich mit Phasen von Verdauungsproblemen zu tun. Dann sind auch mal Magenschmerzen, Bauchweh, Krämpfe und Durchfall angesagt (wobei ich diese ebenfalls nicht auf einen möglicherweise aktiven Crohn beziehe, sondern anderen „Sünden“ zuschreibe).

Die haben zwar nie wieder ihren alten Schrecken erreicht, trotzdem empfinde ich sie heute als genauso schlimm. Aber solange ich ausreichend Ballaststoffe zu mir nehme und ganz brav in meinem Rhythmus, mein eigenes zubereitetes Essen, in gemäßigter Menge esse, mich ausreichend bewege und genug Wasser trinke, ist soweit alles in Ordnung. Auch muss ich darauf achten, dass ich mir nicht zu viele KHs zumute. Wie ich jüngst erneut feststellen konnte, alles über 100 g KHs am Tag und das über mehrere Tage oder sogar Wochen, ist eindeutige viel zu viel und wird mit Heißhunger, Gewichtszunahmen und Verdauungsproblemen „bestraft“.

Da ich nun wieder recht ordentlich bei den Mahlzeiten zuschlagen kann, bin ich nun schon wiederholt einem Reflux-„Anfall“ erlegen, der alles andere als ein amüsanter Zeitvertreib war. Ich muss sehr genau darauf achten, dass ich vor dem Hinlegen oder einer nahezu liegenden Position beim Ruhen im Sessel mindestens eine ½ bis ¾ Stunde vergehen lassen, was mich mit meiner bisherigen Mahlzeiten Planung etwas durcheinander bringt, und damit zum nächsten Abschnitt.

Essenstechnisch

Wie bereits erwähnt kann ich wieder ordentliche Mengen essen. Klar, wäre es weniger und ich im Kaloriendefizit, würde ich nicht über mein Gewicht jammern, sondern mich einer weiteren Abnahme erfreuen.

Den Reflux hatte ich ja bereits erwähnt. Aber vielleicht sollte ich noch hinzufügen, dass ich mich trotzdem noch nie übergeben musste, weil ich zu viel gegessen habe; wie ich es so oft von anderen Schlaumagenbesitzern zu hören bekomme.

In den letzten Monaten habe ich viel zwischendrin genascht. Was bei mir einen ganz eindeutigen Zusammenhang mit dem Anstieg der KH in meiner Ernährung hatte. Mittlerweile, da ich wieder wesentlich weniger KHs täglich essen und dabei bin diese Menge noch weiter zu beschränken, bin ich sehr viel entspannter unterwegs und neige kaum noch dazu etwas zwischendrin zu essen. Nur das Naschen während des Essenkochens habe ich nach wie vor nicht im Griff. Doch hier beschränke ich mich meist auf ein hartgekochtes Ei und Rohkost und somit ist das im Moment das kleine Übel.

Auch nicht wirklich lassen kann ich von Nüssen und süßen Nachbauten. Obwohl ich mir immer wieder vornehme Mal für eine Weile nichts zu Süßes backen, bin ich schneller dabei wieder was zu produzieren, als ich gucken kann.

Was meinen Essensrhythmus betrifft, so muss ich unbedingt einen „neuen“ finden. Zum einen fühlt sich der Alte irgendwie ausgeleiert und verbraucht an und zu anderen scheint er einfach nicht mehr zu passen. Bis auf ein paar hilflose Versuche, die völlig daneben gegangen sind, habe ich hier aber noch keine Lösung gefunden. Derweil klammere ich mich nach wie vor an meine „4 Mahlzeiten-im Abstand von 4 Stunden“-Regelung, was definitiv nicht gut ist, vor allem bei der von mir angestrebten erneuten Herunterregulierung der KHs und Erhöhung der Fette auf strikteres low carb.

Ansonsten esse ich immer noch von einem kleinen Kinder-Teller mit kleinem Kinder-Besteck. So seltsam das auch wirklich man, ich fühle mich einfach sicherer damit. Meine Augen sind immer größer als mein Appetit und mir ist einfach nicht zu trauen, dass ich wirklich rechtzeitig aufhören. Ist der kleine Teller vollgepackt, ist für mich klar, dass es damit genug ist. Für mich funktioniert das prima. Vielleicht sollte ich grundsätzlich mal überlegen, ob ich nicht die Riesen Teller, die ich angeschafft habe und die selbst für die Spülmaschine zu groß sind, nicht gegen kleine austausche. Ich denke, dass auch die Familie davon profitieren könnte, denn auch mein Mann neigt dazu sich den Teller zu (über-)füllen (und sich dann darüber zu beklagen, dass er viel zu viel gegessen hat).

Sportlich

Ich bin im Moment tatsächlich fit. Ich wollte es einfach nicht glauben, aber nach unserem Wanderurlaub und den unzähligen bewältigten Höhenmetern, die ich wirklich mit Bravour gemeistert habe, schließlich muss ich immer noch 90 kg + Gepäck den Berg hochtragen, ist es gewiss.

Ansonsten habe ich mich im letzten halben Jahr in puncto Sport ziemlich treiben lassen. Ja, ich war fast nachlässig, zumindest für meine Verhältnisse. Mittlerweile habe ich mir in diesem Punkt wieder neue Ziele gesetzt und bin dabei diese anzugehen. Aber auch dazu an anderer Stelle mehr.

Status quo

Dieses 3. Jahr nach OP war ein wahrlich „verflixtes“ Jahr. Wenn es auch auf dem Papier, schaut man auf meine Wiegedaten, gar nicht so schlecht verlaufen ist.

(Start: 192,6 kg /Jan 2014)
16.06.2014 = 179,9 kg
15.06.2015 = 106,7 kg
18.06.2016 = 97,5 kg
Aktueller Wiegetag: 17.06.2017 = 90,5 kg

Gefühlstechnisch war es jedenfalls ein einziges Chaos. Mittlerweile habe ich ein paar Punkte, die mich in den letzten Monaten so umgetrieben haben benennen können und so langsam ergibt es für mich ein Bild. Ein Bild mit dem und an dem ich nun arbeiten kann. Ganz nach dem Motto „Problem erkannt, Problem gebannt“ kann ich seit Mitte Juni 2017 einen unheimlichen Motivationsschub verzeichnen, denn ich dann auch gleich in eine mögliche Problemlösung investiert habe. Warten wir also ab welche Möglichkeiten das 4. Jahr nach OP bietet.

An den Anfang scrollen