[Status quo] Ende September 2014, 3 Monate nach OP
Medizinisch
Da wir 3 Wochen im Urlaub in Frankreich verbracht haben, gibt es medizinisch wenig Neues zu berichten. Und ich hatte einfach noch keine Lust mich wieder in den Wartezimmern dieser Welt einzufinden, sodass für den Moment auch keine neuen Erkenntnisse, Meldungen oder Erkrankungen vorlagen.
Nächste Woche geht es zum ersten Nachsorge-Termin ins Krankenhaus Sachsenhausen, mal sehen was dabei so raus kommt; bisher bin ich ja bestens ohne ausgekommen und habe mich um alle vorgeschriebene Untersuchungen selber gekümmert.
Essen
Kennt ihr das auch? Im Urlaub neige ich von jeher dazu die Zügel etwas lockerer zu lassen. Bisher hatte ich damit auch gewissermaßen damit recht, denn allein schon durch die mehr Bewegung hat sich ein bisschen Schlemmerei schnell wieder ausgeglichen.
Zudem reden wir hier von Frankreich, mit seinen sündigen Croissants, leckeren Baguettes und seiner unglaublichen Patisserie. Ganz zu schweigen davon, dass die Franzosen anscheinend alles ein wenig cremiger und gehaltvoller (wie bleiben die dort nur so dünn?) zu bevorzuge scheinen, als ich es die letzten Monate gewöhnt war.
Dazu kommt, dass man im Wohnwagen, mit der eingeschränkten Ausstattung und meinen sehr eingeschränkten französische Kenntnissen (was insbesondere Informationen über Lebensmittelmittel betrifft) nicht einfach wie „zu Hause“ einkaufen und kochen. Auch der „ich-habe-Urlaub-und-will-es-mir-schon-ein-bisschen-bequem-machen“- Faktor kommt da natürlich auch noch dazu.
Kurzum ich habe die erste Woche Urlaub ziemlich über die Stränge geschlagen. Nicht so sehr was die Menge betrifft, sondern den Kohlenhydrat-Anteil. Wie ihr schon vermuten werdet ich habe nicht nur zugenommen, sondern auch richtig heftigen Durchfall bekommen. Und weil es halt eben so ist, bin ich darauf hin, prompt wieder in meinen altbekannten Modus gefallen: Nun ist eh alles egal. Und ich habe, zwar im eingeschränkten Rahmen, aber dennoch, weiterhin dem Sündigen zugesprochen.
Doch ich hatte meine Waage mitgenommen und so droht mir der nächste Wiegetag. Als ich vor lauter schlechtem Gewissen Sonntagsmittags (!? – also zu einer sehr blöden und völlig unsinnigen Zeit) auf die Waage gestiegen bin zeigte diese 4 kg mehr. Keine Frage ich war fix und alle und bekam – natürlich – erneut Durchfall.
Ich habe an dem Abend – natürlich – nichts mehr gegessen und mich auch zum Wiegetag am Montag nicht auf die Waage getraut; ich konnte es einfach nicht. Dafür habe ich mir erneut strickte Diät verordnet und vor allem meine alle 4 Stunden-Ess-Regel wieder streng eingehalten, den Montag mit der französischen Version von Quark angefangen (und natürlich mit Durchfall) und LC so konsequent wie möglich durchgeführt.
Das brachte zwar für meine Magenprobleme keine Lösung, doch zumindest für den Wiegetag, den ich dann Mittwoch nachgeholt hatte.
Wir sind nun seit einer knappen Woche wieder zu Hause, wobei ich erfreulicherweise wieder vollkommen problemlos in meinen gewohnten strengen Diätplan geglitten bin und so langsam ernährungs-, aber vor allem magen- und darmtechnisch, wieder auf Spur.
Sport
Was die Bewegung betrifft, so bin und war ich auch im Urlaub, wirklich ziemlich zufrieden mit mir.
Aber die Strände in der Bretagne eigenen sich auch einfach hervorragend zum Nordic Walking:
Zu einem ist der Sand dort sehr fest, aber nicht so fest, dass es keine Anstrengung für die Muskulatur darstellen würde. Zu anderen ist der Tidenhub, je nach Ort, wirklich erstaunlich und legt bei Ebbe eine riesige Fläche Strand zum Laufen (und für andere Aktivitäten, wie etwa Kitebuggy fahren) trocken, die locker für 2 Stunden (zumindest auf „unseren“ Strand St. Pabu bei Erquy bezogen) stramme Laufzeit Platz bietet.
Etwas anspruchsvoller, wegen diverser Steigungen, ist der Küstenwanderweg, der sich die ganze bretonische Küste entlangzieht und auf den man praktisch jederzeit einsteigen kann. Leider ist er jedoch auch sehr felsig im Untergrund, mit vielen ungemütlichen Stufen versetzt und meist so schmal, dass die Nordic Walking Stöcke eigentlich immer im Weg sind und zur reinen Abstützhilfe verkommen (wofür sie jedoch äußerst hilfreich sind).
Man kann es nun nicht gerade Sport nennen, aber auf einem Campingplatz hat man immer mehr Bewegung als zu Hause, da Wege zu den Sanitärgebäuden, zum Strand, zum Supermarkt und zur Rezeption regelmäßig dazu kommen. Hinzu kommen noch diverse Spaziergänge auf landschaftlich atemberaubenden vorgelagerten Caps, zu megalthischen Gräbern und Gedenkstätten (Dolmen und Menhire), die wir ebenfalls bewältigt haben.
Zu Hause habe ich mich wieder auf das Lauftraining an unserem Hausberg verlegt und erneut meine Ergometer bestiegen (was nach 3 Wochen Pause, doch schon ordentlich reinzieht). Nächste Woche sehe ich mich in den örtlichen Fitness-Center um, 3 Monate nach der OP darf ich nun endlich damit anfangen. Hurra!
Status quo
Wiegetag: 1. September 2014 = 154,2 kg (Start: 192,6 kg /Jan 2014)
Zwischenstand Sonntagnachmittag, 6. September 2014 = 158,2 kg
Wiegetag: (verschoben auf Mittwoch): 10. September 2014 = 154,7 kg (Start: 192,6 kg /Jan 2014)
Wiegetag: 16. September 2014 = 153 kg (Start: 192,6 kg /Jan 2014)
Ich hatte so gehofft, im Urlaub die 150 kg Marke zu unterschreiten, hatte jedoch nicht damit gerechnet solche Probleme mit der Ernährung zu bekommen und solchen essenstechnischen Eskapaden zu erliegen. So kann ich am Ende nur froh sein, dass ich noch so gut dabei weg gekommen bin.
Ansonsten geht es mir (wieder) gut, aber schließlich wirkt die 3-wöchige Auszeit „von allem“ noch ganz entschieden positiv nach. 😉