Überspringen zu Hauptinhalt

und sie leben glücklich bis an ihr seliges Ende?

Es hat gerade mal 3 Jahre angehalten, das mit mir und dem low carb. Trotz der großen Liebe, Treueschwüren und dem festen Glauben, dass unsere Gemeinschaft ewig währt und ihr nichts und niemand etwas anhaben kann.

Und doch wurden wir getrennt. Wir haben Abschied genommen und sind getrennter Wege gegangen.

Und zunächst ging es mir auch gut damit, ja ich gestehe, dass ich es sogar genossen habe. Doch dann kamen die bösen Folgen. Und ich wollte meine alte Liebe wieder aufleben lassen – und habe es, über einen langen Zeitraum, einfach nicht geschafft, ihr neue Leidenschaft einzuhauchen.

der Wiedereinstieg

Ich bin nun seit fast 2 Wochen wieder low carb. Und seitdem frage ich mich, warum ich das nur jemals habe aufgeben können?

Zumal es ein sehr mühseliger (Wieder-)Anfang war, der sich über Monate hinzog und den ich ohne Grund (Stichwort: „12 Wochen“-Kurs) womöglich gar nicht in Angriff genommen hätte.

Sicher, die Umstellung meiner Küche hat ein wenig an Zeit gebraucht. Doch gerade dieses langsame Aufbrauchen meiner noch vorrätiger high carb-Quellen und dem nach und nach ersetzten selbiger durch low carb-Varianten, war für mich die richtige Vorgehensweise; heute weiß ich sicher, dass ich kein von-heute-auf morgen-Typ bin.

So kam es also, dass ich auch diesmal die Kohlenhydrate ausgeschlichen habe, wie auch schon 2014, und wiederholt sehr gut damit gefahren bin. Eine low carb-„Grippe“ ist mir erspart geblieben. Zu „kämpfen“ hatte ich bisher lediglich mit ein paar Hautunreinheiten, Kopfhautjucken und einer etwas auffälligeren Müdigkeit.

Grundsätzlich scheint mein Körper und meine Gewohnheiten ins low carb reingeschlüpft zu sein, wie in einen alten bequemen Hausschuh. Und obwohl ich es hätte wissen müssen, so war ich doch verblüfft, wie schnell sich auch meine Verdauung erneut an diese Ernährung angepasst hat. Und wie gut sie ihr bekommt.

der Anfang vom Ende

Der Zeitpunkt, nach dem alles aus dem Ruder lief, ist ganz klar der Madeira Hotel Buffet Urlaub, Anfang 2018. Ich kann einfach nicht mit Buffets umgehen. Punkt.

Allerdings hatte ich bereits davor angefangen meine Carbs leicht hochzufahren und mir immer mal wieder was zu „gönnen“. Mir ging es psychische nicht so gut, ich war Diät-müde und fühlte mich allgemein ausgelaugt. Und ich hatte angefangen wieder zuzunehmen.

Und zuerst ging es mir ja auch recht gut damit. Sicher, mit steigender KHs-Menge und weniger Bewegung, auch mein Sportprogramm hatte unter meinen Unwohl sein zu leiden, nahm ich noch weiter zu. Mein Körper formte sich um, der Körperfettanteil um die Hüften und Bauch wurde umfangreicher. Erst im letzten Jahr kamen dann auch wieder Probleme mit der Verdauung und mit den Verträglichkeiten dazu.

Doch bereits nach dieser kurzen low carb-Phase geht es mir schon wieder sehr viel besser. Vor allem aber fühle ich mich satter und habe weniger Bedarf etwas zwischenrein zu futtern.

Natürlich ist zu diesem Zeitpunkt alles noch „frisch“, ich fühle mich höchst motiviert und kann, wegen des Kurses zurzeit auf eine Gruppe zurückgreifen, die mit mir denselben Weg geht. Und ich bin äußerst dankbar, dass damit auch mein Wissen aufgefrischt wird. Wissen über Themen, von denen ich mir eingeredet habe, auf der sicheren Seite zu sein, wie etwa mein Protein-intake und von denen ich nun erkennen muss, dass außerordentliche Defizite vorliegen.

warum?

Es mag durchaus sein, dass in einem Moment, indem man schlecht drauf ist „verbotene“ Kohlenhydrate die verlockendsten sind. Schließlich bin ich auch nur ein Mensch und dazu einer, der sich meisterhaft manipulieren lässt, sobald er einen Supermarkt betritt.

Auch weiß ich nur allzu gut um meine Neigung „verbotenes“ Essen als Belohnung oder zum Trost einzusetzen. Und wirklich Leidensdruck (Abzunehmen oder meine Gesundheit zu verbessern) habe ich nun ja auch nicht.

Und natürlich war mir zu jedem Zeitpunkt klar, dass Frust mit süßem-fettigen-salzigen „convenience food“ zu bekämpfen der falsche Weg ist. Zumal ich ja meine Alternativen hatte, die Jahrelang gut für mich funktioniert haben.

Auf der Suche nach Antworten auf meine Frage bin ich auf Dr. Michael Eades und seine Homepage Proteinpower.com gestoßen. Der Arzt, der auf Diabetes Typ 2-Patienten spezialisiert ist, hat seine Gedanken zum Thema, warum low carb beim zweiten Mal schwerer ist, in einem Blog notiert.

Ich fand seine Artikel dazu sehr interessant. Allerdings bezieht er sich auf eine wiederholte low carb-„Diät“ und warum eine solche, als Reduktions-Diät, nicht mehr so einfach funktioniert, wie die erste – und nicht, warum es mir so schwerfiel, wieder ins low carb einzusteigen.

In diesem Zusammenhang, habe ich zwar eine mögliche Gewichtsreduktion nicht ausgeschlossen, aber für den Einstieg nicht anvisiert. Dh. ich habe mir keine kalorischen Beschränkungen auferlegt.

Der einzige Punkt, den Dr. Eades dazu aufzählt und den auch ich, für mich aktuell zu 100 % relevant halte ist: Lack of commitment, also fehlendes Engagement. Es fehlt schlicht an dem, von mir bereits erwähnten Leidensdruck.

was lernen wir daraus?

Um etwas verändern zu können benötigt man echten Leidensdruck oder Disziplin, die, weil sie endlich ist und eben nichts so einfach abzurufen, aus Motivation heraus gewonnen werden muss.

Mein Leidensdruck war (und ist) eher schwach ausgebildet. Die Neugier war es, die mich zu einem low carb-Kurs hat anmelden lassen, was mir die nötige Motivation verliehen hat, meinen Wunsch in die Tat umzusetzen. Aus dieser Motivation heraus war es für mich einfach, die nötige Disziplin aufzubringen, die es braucht, alles wieder zur Routine werden zu lassen.

Und gerade dafür stehen die Chancen gut – weil ich mich, mit einer low carb Ernährung rundherum wohl fühle. Ansonsten wäre ich vermutlich nicht wieder so leicht da hinein getaucht.

für die Zukunft?

Mir fällt es von jeher schwer im hier und jetzt zu bleiben und mir keinen Plan für die Zukunft bereit zu halten. Doch diesmal habe ich mir fest vorgenommen einen Schritt nach dem anderen zu gehen und eben nicht zu planen, worauf es meiner Vorstellung nach, in der Zukunft hinauslaufen soll. Für mich schon fast eine revolutionäre Vorgehensweise. Schauen wir mal.

Lesetipp

Proteinpower.com, der englischsprachige Blog von Dr. Michael Eades und seiner Frau Dr. Mary Dan Eades

Warum es beim zweiten Mal härter ist, mit low carb (abzunehmen), englischsprachig: https://proteinpower.com/why-is-low-carb-harder-the-second-time-around/

An den Anfang scrollen