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[Status quo] März 2016, 21 Monate nach OP

Medizinisch

Bereits im Januar sind meine aktuellen Blutwerte von der Endokrinologin gekommen – und ich bin hochzufrieden damit. Das gilt auch besonders für meine Cholesterin-, Triglyceride-Werte und das perfekte HDL/LDL Verhältnis; was wieder einmal belegt, dass ein hoher Eier- und Fettkonsum keinen Einfluss auf den Cholesterin haben kann.

Durch meine, seit dem Sommer, auf Empfehlung der Sana Klinik Offenbach verdoppelte, Substituierung von Kalzium, Vitamin B12 und D3, haben sich auch diese Werte leicht verbessert. Womit ich auch endlich, nach 2 Jahren Aufholjagd, aus dem tiefen Mangelbereich raus bin.

Als nächstes steht nun ein Routine-Besuch beim Gastheologen an, denn ich schon zu lange vor mir herschieben und ein paar Fragen zu meinem Crohn brennen mir da auch noch unter den Nägeln. Nächste Blutuntersuchung gibt es im Juni, zusammen mit einem Kontrolltermin in der Sanaklinik, 2 Jahre nach Adipostas-OP, sowie bei der Frauenärztin, 1 Jahr nach Hysterektomie.

Essenstechnisch

Ende letzten Jahres bin ich essens- und gewichtstechnisch etwas aus der Spur geraten. Mein Wunsch unbedingt (und sofort) weiter abzunehmen, hat mich ganz schön ins Straucheln kommen lassen. Aber wie das halt so ist, wenn man im Treibsand sitzt und heftig strampelt, macht man es in der Regel nicht besser, sondern eher schlechter. Mein Gewicht fing bedenklich an zu schwanken, mit der Tendenz nach oben und ich hatte mit mehr und mehr Fressanfällen zu kämpfen. Also habe ich wortwörtlich die Bremse reingehauen, angefangen bei der drastischen Reduzierung meiner Wiege-Tage, bis hin zum Heraufsetzen (!), vor allem aber Stabilisierung, meiner täglichen Kalorienaufnahme.

Das klappt nicht immer besonders gut. Denn auch an meiner Wunsch-Ratio der Nährwerte, habe ich schwer zu kämpfen:

Fett 75 %
Kohlenhydrate 5 %
Eiweiß 20 %

Dazu habe ich mir, aus dem Durchschnitt aus verschiedener Gesamtumsatz-Rechern, weil die Ergebnisse stark variiert haben, einen Bedarf an 2521 kcal pro Tag errechnet. Gemäß der 80 %-Regel wären ich dann bei: 1947 kcal; womit ich auch ganz gut hinkommen (an guten Tagen). Dh. für mich:

75 % = 1460 kcal : 9,3 = 156 g Fett
5 % = 97 kcal : 4,1 = 23 g Kohlenhydrate
20 % = 389 kcal : 4,1 = 94 g Protein

Naja, soviel zur Theorie. Bequemer weise „vergesse“ ich immer wieder, meine Anmeldung bei fddb.info auch zu nutzen und alles einzutragen. Aber ich weigere mich auch nachzugeben und ich werde das durchstehen, bis ich wieder in das Gleichgewicht gefunden haben, was mich Ende letzten Jahres, wegen des Gewichtsstillstandes so genervt hat.

Sportlich

Vorgestern habe ich ein Cardio-Training eingeschoben; hin und wieder mache ich das, mit dem Wunsch mich mal so richtig auszupowern; dachte ich zumindest! Nun, ich gebe zu, dass es Spaß gemacht mich auf Stepper und Laufband auszutoben, aber als ich nach einer Stunde fertig war, war ich nicht etwa zum Umfallen fertig, wie es noch vor 2 Jahren der Fall gewesen wäre, sondern habe ich mich gefragt, was ich noch machen könnte. Hallo! Ich? Mrs-ich-hasse-Bewegung-in-jeder-Form. Rennt mal eben 1 Stunden auf dem Laufband, fährt mit dem Fahrrad nach Hause, geht danach noch zu Fuß Einkaufen, putzt mal schnell noch die Wohnung und backt noch einen Kuchen – WTF? Das ist so UNGLAUBLICH! Noch vor 2 Jahren hätte es mir gereicht für die Dauer einer Kuchen-Herstellungsprozedur in der Küche zu stehen, das Einkaufen (mit dem Auto) hätte ich wahrscheinlich auf den übernächsten Tag verschoben, damit ich mich zwischendrin auch ausreichend erholen kann. WAHNSINN. Es gibt Tage da komme ich einfach nicht mit dem mit, was in den letzten 2 Jahren mit mir passiert ist. Was ich aus eigener Kraft geschaffen habe, schließlich: „Muscles don’t grow on trees“.

Übrigens, an den Tagen, an denen ich mein Kraftsportprogramm durchziehe, bin ich nach dem Training durchaus angenehm ermüdet. Auch wenn ich selbst dann noch ohne ein weiteres noch ein normales Haushaltsprogramm durchziehen kann, so weiß ich trotzdem was ich getan habe. Schon erstaunlich, oder? Früher hätte ich sofort behauptet, dass so eine Cardio-Einheit viel anstrengender ist, als so ein bisschen Eisen stemmen.

Status quo

Körperlich und gesundheitlich geht es mir sehr gut, seelisch strauchele ich immer mal wieder über ein bisher Tief in mir schlummerndes Ich (und damit auch über mein Bedürfnis alles was dieses unbekannte Ich verursacht „wegessen“, also in mich reinstopfen, zu müssen). Denn was da hochkommt ist rotzfrech, vorlaut, anspruchsvoll und fordernd – und ich liebe es und fürchte es gleichermaßen. Leider kommt damit kaum einer der Menschen zurecht, die mich als gutmütige, freundliche und es allen recht machen wollende Übergewichtige gekannt haben.

Vor allem, weil damit gleichzeitig auch eine unglaubliche Wut hervor gekommen ist, auf mich (vor allem auf mich), die Welt und jeden, der mich hat 30 Jahre lang übergewichtig sein lassen. Ja, ich weiß, dass das Unsinn ist – ich bin die einzige, die daran Schuld ist, aber diese rebellische Wut ist trotzdem da. Yo, und wer dieser Wut aus versehen in die Quere kommt, wird leider platt gemacht. Tja, Beziehungspflege ist das nicht gerade.

Aktueller Wiegetag: 14. Feb. 2016 = 97,7 kg (Start: 192,6 kg /Jan 2014)

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