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[Status quo] März 2022, 4 Monate nach SASI-Umbau

Ich hatte bereits im Februar einen Text zu meinem 3 Monats-Update nach SASI-Umbau fertig – der recht ereignislos schien, da ich endlich das Gefühl hatte alles laufe wieder stabiler. Doch dann wurde es übel. So übel, dass mein Mann eines Morgens meinte, ich glaube, das war keine so gute Idee mit dem Umbau. Und tatsächlich mag es für Außenstehende auch so erscheinen, doch ich behaupte, dass das hier heute die Folgen der Probleme sind, die vor lange Zeit ihren Ursprung haben.

Was war los?

Ich habe erneut eine Gastritis, wieder eine Typ C (wird hervorgerufen durch eine chemische Reizung), und ich kann wieder nur vermuten, dass meine Supplemente daran schuld sind. Auch wenn meine Nachfrage beim Adipositas-Zentrum meine Vermutung nicht bestätigt hat, so was kenn man dort nicht, etwas anderes kommt einfach nicht infrage, da ich dauerhaft keine Medikamente nehme.

Während ich meine erste Gastritis Diagnose nur zufällig bekam, konnte ich die Symptome, die mit der „Mohn-Schmand-Kuchen-Katastrophe“ (mehr dazu hier) angefangen hatten, gleich zuordnen. Auch weil ich festlegen kann, dass ich zu dem Zeitpunkt beschlossen hatte, Reste von Supplementen (die ich zuvor gut vertragen hatte) quasi als Kur für einen kurzen Zeitraum eingesetzt und damit endlich mal „aufzubrauchen“.

Rückblickend fühlte es sich an, als ob mich von dem Zeitpunkt langsam vergiftet hätte. Mir ging es über 3 Wochen von Tag zu Tag schlechter. Wegen des unberechenbaren Durchfalls musste ich Termine platzen lassen, wegen des starken Reflux konnte ich nachts nicht schlafen und was immer ich auch essenstechnisch ausprobiert habe, nichts schien ich mehr zu vertragen. Als Sahnehäubchen obendrauf hat sich eine oberflächliche Venenthrombose (Krampfader und die damit verbundene Neigung zu Venenentzündungen habe ich geerbt) und eine Erkältung gesetzt. Danke dafür.

Die Puzzleteilchen zusammenfügen

Ich bin nicht sofort darauf gekommen. Tatsächlich hat es ein wenig gedauert, bis ich die Puzzleteile endlich zusammenfügen konnte, doch dann hat sich mein Verdacht bestätigt. Ich habe sofort alle Supplemente abgesetzt, bin auf Fenchel-Anis-Kümmel-Tee und Haferflocken umgestiegen – und siehe da, nach 2 Tagen ging es mir signifikant besser. Der Durchfall, die Übelkeit und der nächtliche Reflux haben nachgelassen und eine Woche später kam auch mein Appetit zurück. Vor allem aber hat sich wieder der Schleier über meinem Denken gelüftet und die depressiven Verstimmungen sind verflogen.

Da ich meinen Elektrolyt-Haushalt wegen der ausgesetzten Supplemente nicht ausbalancieren kann, habe ich beschlossen, mich für den Moment nur sehr moderat low carb zu ernähren, um mittels der Kohlenhydrate meine Wasser- und Mineralien-Haushalt zu halten.

Ich bemühe mich zwar auf ausreichend Proteine zu achten, mein Verdauungssystem hat jedoch immer noch Probleme damit Fleisch zu verarbeiten, womit mein Fokus zurzeit auf Milchprodukte und Eier liegt und ich auf Anraten meines Adipositas-Zentrums, momentan auch auf Whey zurückgreifen soll.

Meine sportlichen Ambitionen waren damit auch unterbrochen. Zum einen hätte ich gar nicht die Kraft gehabt mich ins Studio zu schleppen, zum anderen darf – und soll – ich mit der Venenentzündung zwar spazieren gehen, jedoch keinen Druck mittels Kraftübungen auf die Venen ausüben.

Ist also der Umbau schuld?

Nein. Der einzige Nachteil, den ich bisher erfahren habe, sind die Dumpings. Und ob es tatsächlich ein Nachteil ist keinen Nusszopf essen zu können, lassen wir einfach mal dahingestellt. Auch auf möglichem Durchfall über eine längere Phase nach der OP war ich vorbereitet und habe diesen mit dem Umbau akzeptiert.

Tatsächlich ist es so, dass ich der OP überaus dankbar bin, da in deren Zuge auch die Hiatoplastik operiert wurde. Es liegt auch zum Teil an mir, dass ich in dieser Hinsicht nicht schon früher tätigt geworden bin und nachgehakt habe, denn der Zwerchfellbruch war bereits seit 2014 bekannt. Ich behaupte heute, dass die OP Jahre zu spät kam, um noch irgendetwas für meinen Reflux zu bewirken. Um den Gastrologen salopp zu zitieren, das Ventil zwischen Speiseröhre und Magen ist und bleibt „ausgeschlackert“. Das Bindegewebe hat schon lange seine Elastizität eingebüßt.

Ich kann also sagen, dass die OPs meinen Reflux reduziert, bzw. handelbar für mich gemacht haben. Weg ist er damit jedoch nicht. Doch der „Heartburn“, das stetige Brennen in der Speiseröhre hinter dem Brustbein ist komplett verschwunden. Ebenso wie das stetige Aufsteigen von Luftblasen in meiner Speiseröhre, das Aufstoßen müssen und die stichartigen Schmerzen, die ich immer wieder im seitlichen Bauchbereich gespürt habe, vermutlich immer dann, wenn sich mein Magen im Zwerchfell „verklemmt“ hat. Ich kann immer noch den Unterschied fühlen, wie viel freier sich beim Brustkorb nun fühlt und wie viel leichter mir das Atmen fällt.

Unterm Strich war es also eine kluge Entscheidung, die OP durchführen zu lassen.

Status quo

Und wie geht es weiter? Zunächst habe ich beschlossen, dass ich noch weitere 14 Tage meine Supplemente aussetzen werden, erst mit Magnesium und Calcium und dann mit meiner Multivitamin-Schlauchmagen-Kapsel wieder einzusteigen. Sollten sich erneut Probleme zeigen, wäre da noch die Option von Kautabletten, die ebenfalls von verschiedenen Bariatric-Supplemente-Anbieter verkauft werden.

Zudem werde ich ab sofort darauf achten, meine Supplemente zu einer Mahlzeit zu nehmen; das habe ich nämlich in der Vergangenheit kaum jemals getan. Das kommt insofern gut, als ich auch meine Medikamente zur Blutverdünnung zur Behandlung der Venenentzündung für die nächsten 4 Wochen zu einer Mahlzeit einnehmen muss – und damit das Problem Frühstück (vorerst) gelöst ist. Wie so oft braucht es nur den richtigen Druck, um endlich in die Gänge zu kommen.

Ob meine Mahlzeiten mehr oder weniger low carb sind, spielt für mich erst einmal keine Rolle. Ich bezeichne es als „auf Sicht fahren“. Nur was mir gut bekommt, findet seinen Weg in meine Ernährung. Protein wird bevorzugt und auch ausreichend Fett wird geachtet. Und bei dem, was davon an Kohlenhydraten dabei ist, die wie gehabt an letzter Stelle stehen, versuche mich an Vollkorn-Varianten zu halten und den Zucker, bestmöglich, außen vorzulassen.

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